Trillerpfeifen statt Windeln
Erzieherinnen fordern, dass der Lohn den gestiegenen Anforderungen angepasst wird. Dafür setzten sie sich gestern am Johannisplatz ein – das wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Eltern, die ihre Kinder normalerweise morgens in eine städtische Kindertagesstätte bringen, mussten sich gestern eine Alternative suchen. Denn die Erzieherinnen beschäftigten sich gestern nicht mit vollen Windeln, Bauklötzen oder weinenden Kleinkindern, sondern mit Trillerpfeifen, Plakaten und Tröten. Sie fordern mehr Anerkennung für ihre Arbeit und somit in eine höhere Entgeltgruppe eingegliedert zu werden, sagt Maria Winkler, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Ostwürttemberg-Ulm. Dafür machten gestern rund 50 Erzieherinnen auf dem Johannisplatz Krawall. Erstmals in der Debatte um mehr Lohn, nahmen auch die Neu-Ulmer Beschäftigten teil.
Zwei Wochen zuvor gingen schon die Ulmer auf die Straßen. „Das liegt daran, dass der Streik sich langsam ausbreitet. Zuerst waren die großen Städte aufgerufen, jetzt betrifft es auch das breite Land“, sagt Winkler. Doch alle verfolgen ein Ziel und taten das auf zahlreichen Plakaten kund: „Ich kann gar nicht so schlecht arbeiten, wie ich bezahlt werde“ war gestern einer der Sprüche. „Wir fordern nicht einfach mehr Lohn, sondern eine andere Einstufung“, sagt Winkler. Die Pädagogen würden noch nach Kriterien von vor 20 Jahren bezahlt, „heute müssen sie aber viel mehr Verantwortung übernehmen“, sagt Winkler und nennt Beispiele: „Es besteht der Anspruch, dass bereits in frühen Jahren frühkindliche Bildung erfolgt. Kinder werden nicht mehr in riesigen Gruppen betreut.“ Erzieherinnen müssen die Kleinen immer genau beobachten, um ihre Entwicklung zu dokumentieren. Die meisten arbeitenden Eltern, die mit der Suche nach einer alternativen Kinderbetreuung vor eine Herausforderung gestellt werden, hatten sich verständnisvoll über den Streik sehr geäußert, sagt Winkler.
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