Tropen auf Bestellung
Straß Hans-Peter Maier und seine Frau Tanja Ratsch leben gewissermaßen in den Tropen - und das am Ortsrand von Straß. Ihre Wohnung befindet sich in einem 4500 Quadratmeter großen Gewächshaus und da ist es kein Wunder, dass Maier auch bei lausigen Außentemperaturen in kurzen Hosen und barfuß herumläuft. Doch an Urlaubsstimmung ist nicht zu denken, denn Maiers Zuhause ist auch sein Arbeitsplatz. Er und seine Frau betreiben einen Pflanzenversand, spezialisiert auf mediterrane und tropische Pflanzen - mit Kunden von Gran Canaria bis Kasachstan.
Vom 350 Kilo schweren Mangobaum über tropische Oleander und Zuckerrohr bis hin zu Granatapfel- und Dattelbäumen können Blumenliebhaber dort alles bestellen. Über 600 Pflanzenarten aus aller Welt. Während beispielsweise Zitruspflanzen auch sonst recht einfach zu bekommen sind, findet sich manch ausgefallene Pflanze fast ausschließlich im Sortiment des kleinen Betriebs in Straß. Die Indianerbanane etwa - Hans-Peter Maier geht natürlich der Fachbegriff Asimina triloba ebenso leicht über die Lippen. Weil es nicht möglich ist, den gesamten Bedarf sozusagen fertig von anderen Gärtnereien zu kaufen, vermehren Maier und Ratsch die Pflanze selbst: "Wir essen die Früchte, spucken die Kerne wieder aus und setzen sie ein, sodass eine neue Pflanze gedeiht." 1000 bis 1500 Stück im Jahr, die anschließend veredelt werden. Nach drei bis vier Jahren sind die rund 30 Zentimeter hohen Pflanzen verkaufsfertig. Manche wachsen aber weiter, bis nach 20 oder 30 Jahren mächtige Bäume daraus werden. Auch die bietet Maier feil - Kostenpunkt 1000 bis 2000 Euro. "Die verkaufe ich aber natürlich nicht alle", sagt er. Er braucht sie schließlich zur Vermehrung. "Dabei wäre es kein Problem, die innerhalb einer Woche loszuwerden." Denn nirgends sonst in Europa gibt es eine so große, nicht eingepflanzte Indianerbanane.
Auch ungewöhnliche Tropenpflanzen, etwa Plumerias, die man von den hawaiianischen Blumenketten kennt, produziert der Betrieb selbst. "Wobei wir auch Pflanzen aus den Tropen importieren", sagt Maier. Doch die müssten dann erst wieder Wurzeln und Blätter bilden. Das dauert - und erfordert viel Hege und Pflege. Zum Akklimatisieren stehen die Pflänzchen auf einem Tisch, unter dem warme Luft durchgeblasen wird. Hinzu kommt die Heizung, denn die exotischen Gewächse brauchen auch im deutschen Winter mindestens 13 Grad. Den Zitrusfrüchten reichen hingegen fünf Grad, und manches robustere Gewächs wie die Feige überlebt auch im sogenannten Kalthaus, das im Winter nicht beheizt wird.
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