Türkisches Theater wird bedroht
Beim Theater „Ulüm“ geht die Angst um: Der Intendant gerät zwischen die Fronten der zahlreichen Konflikte rund um Erdogan, Gülen und die Kurden.
Hinter Atilla Cansevers Lächeln verbirgt sich große Sorge. „Jeder hat Angst“, sagt der Intendant von Theater Ulüm, dem einzigen professionellen türkischen Theater Süddeutschlands, über sich und sein Ensemble. Die Integrationsstücke des Theaters, die seit 18 Jahren humorvoll und satirisch Schwächen der deutschen und der türkischen Mitbürger auf die Schippe nehmen und auf Toleranz und ein gelingendes Miteinander hinarbeiten, lösen derzeit in den sozialen Netzwerken unter Türkischstämmigen eine Welle von Drohungen und Hasskommentaren aus. Das Theater spielt jetzt unter Polizeischutz.
Bei einem Gastspiel in Geislingen war es am 6. November zu einem Tumult gekommen, als die Vorsitzende des einladenden Vereins erwähnte, dass der Journalist und Autor Aydin Engin, der alle Stücke für das Theater Ulüm schreibt, in der Türkei inhaftiert worden war, und dass es um die Pressefreiheit in der Türkei nicht gut bestellt sei. Während die Schauspieler hinter der Bühne waren, gab es Diskussionen. Leute verließen den Saal und verlangten ihr Eintrittsgeld zurück. Da die Szene von einem Video-Filmer aufgezeichnet und ins Internet gestellt wurde, geht Atilla Cansever inzwischen davon aus, dass der Tumult möglicherweise inszeniert wurde. Wenig später wurde ein Auftritt des Theaters Ulüm in Köln beim AKP-nahen Verein UETD abgesagt. Die AKP ist die Partei des umstrittenen Präsidenten Erdogan.
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