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Ulm
03.01.2021

Als das Fischerviertel noch das erste Industriegebiet in Ulm war

Einst drehten sich Mühlräder an der Großen und der Kleinen Blau.
Foto: Dagmar Hub

Plus Schon lange vor Magirus & Co. war Ulm wirtschaftsstark. Wo heute Touristen schlendern, wurde einst schwer gearbeitet. Von den ersten Produktionsstätten ist nur noch wenig zu sehen, ein Rundgang lohnt sich dennoch.

Drei Themenspaziergänge bietet die Neu-Ulmer Zeitung ihren Lesern an. Diesmal geht es an Orte, die mit der Industriegeschichte Ulms und der Region zu tun haben – und die beginnt im Fischerviertel, das heute so romantisch wirkt, dass es Klein Venedig genannt wird. In Wirklichkeit aber war das Fischerviertel vom Hoch- und Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert Ulms erstes Industriegebiet, anfangs sogar noch außerhalb der Stadt gelegen.

Freilich ist von den Anfängen der Industrie dort seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr viel zu sehen – man muss genau hinschauen, um die Relikte zu entdecken.

Mit den Mühlen begann die Industrie in Ulm

Mühlen sind der Beginn der Industrie in Ulm. Und sie sind verantwortlich für das Wachstum der Stadt, sagt Günter Merkle, einer der Kenner der Ulmer Industriegeschichte. Den ersten Hinweis auf eine Mühle in Ulm gibt es schon 1188. Mitte des 14. Jahrhunderts existierten bereits derart viele Mühlwerke an den Wasserläufen der Stadt, dass der Rat die Verteilung des verfügbaren Wassers regeln musste.

Wasserräder lieferten Energie unter anderem für Getreide- und Gewürzmühlen, für Eisenhämmer, Futterschneiden, Münzprägen, Pulvermühlen, Schleifmühlen, später auch für Tabakmühlen und Walken. Der Besitz der Bochslersmühle im Blauviertel beispielsweise war ein zentraler Wettbewerbsvorteil für die Firma Wieland in der Blechfertigung: Wasserkraft statt Muskelkraft. Wer heute im Fischerviertel an der Blau entlang geht, sieht von diesem einstigen Industriegebiet nur noch die Wasserläufe direkt an Häusern vorbeifließen, an denen sich einst Wasserräder drehten, und er sieht die erhaltenen Wasserbauten der Mühlen an der Großen und der Kleinen Blau.

Die Anlaufpunkte unseres Spaziergangs.
Foto: AZ-Grafik

Über die Glöcklerstraße und die Wengengasse geht es zur Sterngasse. Dort startete am 27. September 1800 der 25-jährige Hutmachermeister Leonhard Mayser seine „Hutmacherey“, die später zur größten Hutfabrik Deutschlands wurde. Friedrich Mayser und sein 1808 geborener Sohn Fritz wurden zu tragenden Personen der Ulmer Industriegeschichte. Das „Haus der Alten Österreichischen Post“, in dem das Unternehmen vor dem Umzug in die Oststadt gegründet wurde, steht nicht mehr, wohl aber stehen die Mayser-Fabrikationsgebäude in der Oststadt noch, umgeben von Backstein-Arbeiterhäuschen. Sie sind für industriegeschichtlich Interessierte einen eigenen Spaziergang wert.

In der Deinselsgasse startete die Pflugfabrik Eberhardt.
Foto: Dagmar Hub

Von der Sterngasse geht es links in jene Gasse, deren Namen auch für Menschen in der Region ein Rätsel darstellt, die Deinselsgasse. Auch hier startete einst in einer Familienwerkstatt ein Weltunternehmen – die Pflugfabrik Eberhardt. Dabei hatten die Brüder Albert und Wilhelm Eberhardt zunächst ganz andere Pläne gehabt – sie wollten Chaisen für den württembergischen Adel und für wohlhabende Bürger fertigen, wie man sie in Paris fuhr. Die Nachfrage im sparsamen Schwaben aber war gering. Die Umstellung auf Pflüge, die jeweils den Bedürfnissen des Landwirts aufgrund von Gelände- und Bodenbeschaffenheit entsprachen, brachte den Durchbruch. Der Abstieg des größten europäischen Pflugherstellers begann mit der Zerstörung des Werkes durch Luftangriffe. 1970 verließ die Firma nach Zahlungsschwierigkeiten Ulm, 2007 meldete sie Konkurs an. Geblieben ist in Ulm die Jugendstil-Villa Eberhardt an der Heidenheimer Straße, die Familiensitz gewesen war.

Anstelle des Bürglenhauses steht heute die List-Schule.
Foto: Repro: Dagmar Hub

Von der Sterngasse über die Dreikönigsgasse und die Herrenkellergasse geht es am Kornhaus vorbei zur Friedrich-List-Schule. Das graue Gebäude steht an historischer Stelle: Hier wurde 1951 das bombenbeschädigte „Bürglenhaus“ abgerissen, obwohl es noch zu retten gewesen wäre. Der prächtige Bau war der wohl schönste Renaissancebau der Stadt. Die Tabakfabrikantenfamilie Bürglen hatte den Prachtbau erworben, reich geworden, als sich in der Frühphase der Industrialisierung Ulms die Tabakverarbeitung zu einem der bedeutendsten Industriezweige der Stadt entwickelt hatte. Doch begonnen hatte die Tabakmanufaktur Bürglen im 18. Jahrhundert mit einer Mühle der Familie, die an der Deutschhausgasse an der Blau gelegen haben muss.

Die Wielandwerke und ihr Ursprung in der Rosengasse

Letzter Punkt des Spaziergangs, der nur einzelne Orte der umfangreichen Industriegeschichte Ulms (mit Firmen wie Kässbohrer und Magirus) streifen kann, ist die Rosengasse direkt nördlich der List-Schule. Als Philipp Jakob Wieland hier im Jahr 1820 die Glockengießerei seines Onkels übernahm und in der Werkstatt eine Feuerspritze entwickelte, für die er bald darauf sein erstes Patent erhielt, schlug die Geburtsstunde der Wieland-Werke – heute weltweit Marktführer für Kupfer-Halbzeuge.

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