Goldenes Handwerk mit dem Silberrohr
Ian Anderson lässt im Ulmer Zelt viele Klassiker von Jethro Tull aufleben. Doch er hat mittlerweile ein Problem.
Um diese Frage gleich zu Beginn zu klären: Ja, Ian Anderson steht manchmal noch auf einem Bein beim Flöten. Er tut das schon im ersten Lied ausgiebig, damit es alle sehen können, dann ruht er für den Rest der Show weitgehend beidbeinig auf dem Boden der Tatsachen. Die heißen in seinem Fall: Mit 69 Jahren ist er noch recht agil und ein wirklich außergewöhnlicher Flötenspieler. Doch sein Auftritt im Ulmer Zelt leidet allerdings unter einem Problem, mit dem sich er sich schon länger rumschlagen muss.
Ein begnadeter Sänger war Ian Anderson noch nie, das war bei der Musik von Jethro Tull aber nie so wichtig. Die war ohnehin verschroben genug: ein zuweilen schwer zugängliches zerklüftetes Konglomerat aus Klassik-Zitaten, Renaissance, Folk, Jazz und Rock. Tull klangen wie niemand anders, das machte diesen zauseligen Haufen so einmalig. Und vor allem massakrierte da einer die klassische Art, die Querflöte zu spielen – dieses schöne Instrument, das meist von zarten Mädchenhänden gehalten und brav geblasen wird. Ian Anderson hat das silberne Rohr von Anfang an eher wie ein Schwert geschwungen und hineingebrüllt und -gesungen. Und, an die richtige Stelle gehalten, zeigte Anderson gerne, was für ein erregendes und vor allem erregtes Ding er da bearbeitete.
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