Hinrichtungen in Ulm: Böses Ende für Hexen, Diebe und Ehebrecher
Vor rund 400 Jahren war der Tod am Galgen oder durch das Schwert in der Reichsstadt an der Tagesordnung. Historische Bücher beschreiben, wer dem Henker zum Opfer fiel – und warum.
Galgenberg und Henkersgraben erzählen in Ulm von jener Zeit, als die Todesstrafe ein schreckliches, aber durchaus normales Szenario für die Bevölkerung war: Es war üblich, den Henker an seinem Haus im Henkersgraben abzuholen, wenn sich der Zug mit dem oder den zum Tode Verurteilten vom Marktplatz beim Rathaus, wo dem Delinquenten Geständnis und Urteil von einer Kanzel herab verlesen wurden, zum Galgenberg bewegte, wo der Galgen stand, oder zu einer Richtstätte an jener Stelle, wo heute das Hans-und-Sophie-Scholl-Gymnasium steht. Aber auch an anderen Stellen in der Stadt wurden Straftäter hingerichtet – gegebenenfalls auch auf dem Marktplatz selbst, wie das Urgichtbuch der Stadt Ulm aus den Jahren 1594 bis 1636 belegt. „Urgicht“ bedeutet „Geständnis“.
Historiker sehen die Ursache für die geringere Ausprägung von Hexenwahn und Hexenverfolgung in Ulm in der stabilen Herrschaftsordnung und der fortgeschrittenen Bürokratisierung der Stadt. Es gab in Ulm – anders als in anderen Städten der Region – insgesamt wohl nur drei Hinrichtungen von Personen, die der Hexerei bezichtigt worden waren, darunter die 80-jährige Anna Ilg, für die sich sogar der damalige Bürgermeister Hans Krafft einsetzte. Er hatte wohl erkannt, dass die Seniorin nicht mehr Herrin ihrer Sinne war. Sein Einsatz rettete das Leben der Frau jedoch nicht.
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