Alte Fußballträume leben weiter
Nach dem Aufstieg in die Regionalliga ist die Euphorie bei den Fans des SSV Ulm groß. Vorstand erhöht den Etat und tritt auf die Euphoriebremse. Wie es mit dem Stadion weiter geht.
Freibier gibt es heute im Donaustadion wenn die Fußballer des SSV ihren seit vergangenem Samstag besiegelten Aufstieg in die Regionalliga feiern. Während die Fans schon von einer Rückkehr in glorreiche Bundesligazeiten träumen, ist einer bemüht den Ball flach zu halten. „Wir spielen von der ersten Minute an gegen den Abstieg“, sagt Vorstand Anton Gugelfuß. Der Etat für die kommende Saison liege nach derzeitigem Stand der Dinge bei 1,2 Millionen Euro – das sind lediglich 300000 Euro mehr als vergangene Saison. Üblich seien in der Regionalliga Südwest mit Traditionsvereinen wie Kickers Offenbach oder dem 1. FC Saarbrücken durchaus Etats von zwei bis fünf Millionen Euro. Hinzukomme, dass der „SSV Ulm 1846 Fußball“ weiterhin im Gegensatz zu vielen Konkurrenten keine Profimannschaft beschäftigen wird. Der Verein werde kein wirtschaftliches Risiko eingehen.
Wie schwierig es ist, mit Berufstätigen im Profi-Spielbetrieb zu bestehen, weiß Josef Kränzle, der maßgebliche Förderer FV Illertissen, einem Verein, der längst in der Regionalliga spielt. „Bei Englischen Wochen wird es ganz kritisch.“ Kränzle erinnert sich an ein Auswärtsspiel gegen Greuther Fürth II bei dem sieben Stammspieler fehlten, weil sie von ihren Arbeitgebern keinen freien Tag genehmigt bekamen. Warum Illertissen trotz eines vergleichsweise geringen Etats von etwa 800000 Euro 2013 und 2014 Bayerischer Amateurmeister wurde, sei in erster Linie der Arbeit von Trainer Holger Bachthaler zu verdanken. „Das war schon ein Wunder“, sagt Kränzle. Obwohl sportlich durchaus in Reichweite, sei ein Aufstieg in die 3. Liga nicht möglich. Weder das Stadion noch die Zufahrtswege seien für den Großbetrieb des bezahlten Fußballs geeignet. Ulm habe hier ganz andere Voraussetzungen – ein Stadion und nicht zuletzt eine echte Fankultur, die noch auf Wurzeln der Bundesligazeiten aufbaue. Kränzle: „Ulm kann mittelfristig den Weg in eine der Bundesligen schaffen.“ Wenn seriös gearbeitet werde.
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