
Islamistische Terror-Finanzierung: Bundesanwaltschaft bestätigt Festnahme in Ulm

Die Bundesanwaltschaft ist gegen ein internationales Netzwerk zur islamistischen Terrorfinanzierung vorgegangen. Eine vorläufige Festnahme gab es auch in Ulm.
Die Bundesanwaltschaft ist am Donnerstagmorgen in mehreren Bundesländern gegen ein internationales Netzwerk zur islamistischen Terrorfinanzierung in Syrien vorgegangen. Es habe drei vorläufige Festnahmen und Durchsuchungen an etlichen Orten gegeben, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. Die vorläufigen Festnahmen erfolgten demnach in München, Delmenhorst und Ulm. In der Donaustadt wurde der deutsche Staatsangehörige Önder A. aufgegriffen.
Festgenommen wurden Angaben der Bundesanwaltschaft zufolge zwei Männer mit deutschem Pass und eine Frau, die auch noch die kosovarische und die serbische Staatsangehörigkeit hat. Ob sie in Untersuchungshaft kommen, sollte noch am Donnerstag ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe entscheiden.
Islamistische Terror-Finanzierung: Vorläufige Festnahmen gab es in Ulm, München und Delmenhorst
Haftbefehle lagen zunächst nicht vor, wie der Sprecher sagte. Die drei seien in Ulm, München und im niedersächsischen Delmenhorst festgenommen worden. Die Durchsuchungen - unter anderem im Raum Ulm und Neu-Ulm - hätten sich dann noch gegen elf weitere Beschuldigte gerichtet und fanden in Berlin, München, Kerpen (Rhein-Erft-Kreis), Laatzen (Region Hannover), Witten (Enneppe-Ruhr-Kreis) sowie Wiesbaden statt.
In der Stadt Ulm wurde der Beschuldigte Önder A. vorläufig festgenommen, das bestätigte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft im Gespräch mit unserer Redaktion. Weitere Angaben könnten nicht gemacht werden.
Önder A. soll wie die anderen Beschuldigten auch laut Bundesanwaltschaft als "Finanzmittler" Teil eines internationalen Netzwerks sein, das die terroristischen Aktivitäten der Gruppierung Haiat Tahrir al-Scham (HTS) in Syrien von Europa aus länderübergreifend durch finanzielle Spenden gefördert hat.
Festnahme in Ulm wegen Terror-Finanzierung: Önder A. soll sich in der Türkei aufgehalten haben
Der Beschuldigte Önder A. hielt sich nach Angaben der Bundesanwaltschaft zeitweise in der Türkei auf und fungierte als Mittelsmann zu einem HTS-Mitglied in Syrien. Dieses habe von dort aus eine Plattform im Internet unterhalten, auf der öffentlich zu Spenden für die Terrororganisation und die Finanzierung ihres bewaffneten „Jihads“ aufgerufen wurde.
Dabei soll das HTS-Mitglied ausdrücklich damit geworben haben, dass das Geld insbesondere für den Kauf von Schusswaffen und Zubehör sowie für die Sicherung des Lebensunterhalts für bewaffnete Kämpfer eingesetzt würden.
Vowurf der Terror-Finanzierung: Spenden nach Syrien weitergeleitet
Einem weiteren, nun vorläufig festgenommenen Beschuldigten wird unter anderem vorgeworfen, in drei Fällen zwischen Juli und September 2018 als Spenden für die HTS in Empfang genommene Geldbeträge an den in Ulm festgenommenen Beschuldigten Önder A überwiesen zu haben. Dieser wiederum soll die Beträge an das vorgenannte HTS-Mitglied in Syrien weiterleitet haben.
Bei der Gruppierung Haiat Tahrir al-Scham (HTS) handelt es sich um einen Zusammenschluss militant-islamistischer Terrororganisationen, die Syriens Präsidenten Baschar al-Assad stürzen wollen. Zentrale Figur sei ein Mann in Syrien, der den Spendenaufruf über das Internet gestartet habe. (az/dpa)
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