
Kraftvoll, elegant und voller Ideen

Nach der Ballettpremiere am Theater zeigte sich das Publikum angetan von den Choreografien und den neuen Tänzern.
Nicht im Abonnement und deshalb unter Wert besucht war die erste Ballettpremiere der Spielzeit am Theater Ulm: „Gleich Zeitig & Catatumbo-Lightning“. Die sehr unterschiedlichen Choreografien von Ballettchef Roberto Scafati und dem italienischen Gastchoreografen Francesco Nappa fanden beim Premierenpublikum aber lang anhaltenden Applaus, und die Compagnie erhielt bereits in der Pause von den Besuchern großes Lob – sowohl die vertrauten als auch die neuen Tänzerinnen und Tänzer.
„Sind die Ulmer Calvinisten oder haben Sie Angst vor modernem Ballett?“, fragen sich der Ulmer José Francesco Llamos Canales und seine Partnerin Silvia Dussler. „Es war sehr, sehr gut! Wenn man solches Ballett sehen will, muss man normalerweise Arte oder 3sat einschalten, und hier haben wir es live erlebt. Normalerweise gehen wir mehr in die Oper und nur selten ins Ballett, aber dieser Abend hat richtig Lust gemacht. So etwas Schönes, und die Menschen haben es nicht gesehen! Welch tolle tänzerische Leistung!“
Junge Theaterbesucher sind Carolin Neu und Sonja Dobler. „Wir sind derart spontan auf die Idee gekommen, ins Ballett zu gehen, dass wir uns nicht einmal mehr umgezogen haben. Wir kommen direkt vom Blut spenden“, erzählen die beiden. Als sie und zwei Freunde am Theater vorbei gingen, reifte schnell der Entschluss zum Ballettbesuch. „Sonst sind wir regelmäßig im Podium, aber wir haben festgestellt, dass wir jetzt alt genug sind, um mehr Kultur in unser Leben zu bringen.“ Vor allem der zweite Teil „Catatumbo-Lightning“ mit seiner Gewitter-Atmosphäre hat es den jungen Frauen angetan. „Das war voller Ideen! Uns hat es so gut gefallen, dass wir künftig öfter ins Ballett gehen werden.“
Der Ulmer Günter Baumann fand beide Teile des Balletabends „hoch interessant“, bevorzugte allerdings auch „Catatumbo-Lightning“. „Da war mehr Bewegung, da konnten die Tänzer und Tänzerinnen zeigen, wie großartig sie sind“, sagt er. Besonders gefielen ihm die Stimmung und die Kostüme nach der Pause. „Und die neue Tänzerin Ceren Yavan-Wagner. Ihre Artistik, Kraft und Eleganz haben mich fasziniert.“
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