Lesung: ein musikalisch-literarischer Denkanstoß im Ulmer Münster
Plus Zum Münstermusikfestival trägt das Theater Ulm eine Lesung bei, die schwere Gedanken in Gang setzt - über den Sinn des Lebens und letzte Fragen.
Sind wir nicht alle Suchende? Wanderer zwischen Realität, Sehnsucht und Traum? Zweifelnde Erdlinge oder kosmische Spaziergänger? Was ist wichtig? Wer entscheidet, was wichtig sein muss? Wer gibt die Normen vor? Die Gesellschaft? Und wenn die Gesellschaft obsolet wird? Gibt es Regeln auch nach dem Tod? Was ist dann noch von Bedeutung? Kann überhaupt noch etwas über Bedeutung verfügen? Diesseitige Begriffe, vielleicht ohne Gültigkeit im Jenseits. "Warten auf ..." - so lauteten der Titel und die Leitlinie des nächtlichen musikalisch-literarischen Denkanstoßes, der im Rahmen des Ulmer Münstermusikfestivals stattfand. Eine Aktion des Theaters Ulm, die sich genau mit diesen Fragen befasst.
Eine Performance im Ulmer Münster über Tod und Leben
Zwei Seelen diskutieren hier posthum über Vergänglichkeit, Sterben und Erlösung. Gefangen irgendwie zwischen Leben und Tod, noch nicht am Ziel angekommen. "Er" (Frank Röder) spottet über derart irdische Terminologie. Nichts kann man wissen, nichts kann man tun noch hoffen. Nicht nur Gott ist tot, sondern in diesem Falle auch Kant. Das überwunden geglaubte Jammertal setzt sich fort mit dem einzigen Unterschied, dass der Zustand nun bis in alle Ewigkeit andauern wird. "Er" trifft auf "sie" (Anne Simmering), die andere Seelen im unendlichen Raum wahrnimmt. Nicht ansprechbar, noch nicht, aber zielstrebig einem Punkt entgegenschreitend. Ist es Licht? Womöglich Gott? Der Resignierte verharrt in seinem Zweifel. Dennoch ist "er" noch der Gefühle mächtig: Angst vor der endlosen Dunkelheit, vor dem Alleinsein spürt er.
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