„Moderne Raubritter“ im Donautal
Nicht einmal ein Jahr nach der Übernahme durch einen Investor wird die Süddeutsche Verlagsdruckerei geschlossen. Die Gewerkschaft Verdi erhebt drastische Vorwürfe.
Die Neue Süddeutsche Verlagsdruckerei schließt ihre Druckerei in Ulm. Wie Torsten Voss, der geschäftsführende Gesellschafter der Astov Druck- und Medien Beteiligungsgesellschaft, auf Nachfrage sagt, sei es nicht gelungen, den seit Jahren defizitären Standort in die Gewinnzone zu bringen. Elf Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Ein für Vertrieb und Verwaltung zuständiger Sitz bleibe aber in Ulm bestehen und biete weiterhin sieben Mitarbeitern einen Job. Vor der durch die Digitalisierung ausgelösten Krise, zum 100. Geburtstag im Jahr 1998, beschäftigte der Betrieb 60 Leute. Die Süddeutsche Verlagsdruckerei wurde im vergangenen Jahr vom Schwabenverlag an die Dresdner Astov-Gruppe verkauft. Begründet wurde dieser Schritt damals mit einer Konzentration auf das verlegerische Stammgeschäft. Wie es noch im Geschäftsbericht des zur katholischen Kirche gehörenden Schwabenverlags aus dem vergangenen Jahr heißt, sollte mit dem Verkauf der Druckerei in diesen Firmenverbund „in einer konjunkturell und strukturell extrem schwierigen Marktlage eine positive Perspektive für die Zukunft“ eröffnet werden. Eine Fehleinschätzung, wie sich aus heutiger Sicht zeigt.
Wie Astov-Mann Voss erläutert, seien die ursprünglichen Pläne gescheitert, den Standort Ulm im engen Verbund mit dem Standort Tettnang auszulasten. Die Kooperation war offenbar nicht fruchtbar. Denn auch in Tettnang wird nicht mehr gedruckt: Das ebenfalls 2015 von Astov erworbene „Bodensee Medienzentrum“ meldete im vergangenen Jahr Insolvenz an.
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