Großer Auftritt für die Sammlung Kurt Fried
Erstmals seit 25 Jahren ist nahezu der gesamte Bestand in einer Ausstellung zu sehen. Diese erzählt die Geschichte des „Studio F“ – und feiert im Kiechelhaus die wohl größten Schätze des 1982 verstorbenen Verlegers
Selbst für Witwe Inge Fried ist der Rundgang ein Erlebnis. „Atemberaubend“, ruft sie. „Ich wusste gar nicht mehr, wie groß die Sammlung ist.“ Nachdem die Sammlung Kurt Fried viele Jahre nur noch in Teilen im Ulmer Museum zu sehen war und zentrale Werke zuletzt außerhalb Ulms unterwegs waren, zeigt das Haus zum ersten Mal seit 1991 den 440 Werke fassenden Bestand nahezu vollständig. „Stiftung Sammlung Kurt Fried: Kunst erleben“ beweist eindrucksvoll, was für einen Schatz der Verleger, Journalist und Galerist seiner Stadt hinterlassen hat. Bereits 1978 schenkte er Ulm einen Großteil der Werke; die Stiftung kaufte später, auch nach seinem Tod, weitere hinzu. 1999 wurde der für die Sammlung errichtete Anbau am Museum eröffnet.
Kurt Fried (1906-1981) gehört zu den interessantesten Sammlerpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegsära. In einer Zeit, in der kaum eine Galerie sich an zeitgenössische Kunst wagte, eröffnete er 1959 sein „Studio F“, zunächst in seinem Privathaus, später in der Wieland-Villa an der Olgastraße. „Er war so etwas wie ein Avantgarde-Galerist“, sagt Kurator Martin Mäntele vom Ulmer Museum. Frieds Anspruch sei es gewesen, als Erster in Ulm neue Positionen zu zeigen. Anders als andere Sammler und Galeristen verstand er sich aber nicht als Wegbegleiter einer gewissen Richtung oder Gruppierung, sondern bot den Galeriebesuchern, wie es Mäntele nennt, „ästhetische Wechselbäder“. Und manchmal sogar innerhalb einer einzelnen Ausstellung: Da trafen schon mal so gegensätzliche Pole wie Leinwand-Schlitzer Lucio Fontana und der Eat-Art-Begründer Daniel Spoerri aufeinander.
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