Ulmer Philharmoniker feiern einen Verkannten
Das erste Philharmonische Konzert der Spielzeit rückt Hans Rotts geniale E-Dur-Sinfonie in den Mittelpunkt. Die andere Werke des Abends tun sich dagegen etwas schwer.
„Was die Musik an ihm verloren hat, ist gar nicht zu ermessen“ schrieb Gustav Mahler über den Komponisten Hans Rott, der 1884, kaum 26-Jährig, in einer Nervenheilanstalt verstorben war. Rott war gut bekannt mit Mahler und auch Kollegen wie Hugo Wolf und Anton Bruckner. Bei Letzterem hatte er das Orgelspiel studiert. Bruckners Harmonien, seine Klangwelten waren Rott vertraut, sie bilden gewissermaßen die Basis seiner Musik, die in Johannes Brahms einen entschiedenen Gegner und in Gustav Mahler einen glühenden Fürsprecher fand. Rott hatte davon nichts. Von einer Zurückweisung durch Brahms schwer getroffen, verdüsterte sich Rotts labile Psyche und er kam in die Wiener „Landes-Irrenanstalt“, wo er depressiv und paranoid den Großteil seines Werkes vernichtete.
Die Ulmer Philharmoniker, unter Generalmusikdirektor Timo Handschuh, präsentierten beim ersten Philharmonischen Konzert der Saison im CCU Rotts erst 1989 uraufgeführte, einzige Sinfonie mit Verve und Detailschärfe, machten hörbar, warum Mahler ihn als „Begründer einer neuen Sinfonie“ pries. Rotts Klangwelten sind ohne Richard Wagner und Anton Bruckner nicht denkbar, von denen er etwa die Prinzipien breit angelegter Melodien gelernt hat, ebenso den markanten Einsatz von Schlagwerk und Blechbläsern.
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