Ungewollt unplugged
Pianist und Trompeter Sebastian Studnitzky versetzte sein Publikum in Trance
Ulm Dem Zoll sei dank. Weil sein Keyboard irrtümlicherweise am Flughafen beschlagnahmt wurde, spielte Deutschlands meistbeschäftigter Jazz-Star Sebastian Studnitzky im Ulmer Sauschdall am Samstagabend unplugged auf Klavier und Trompete und versetzte mit seinem Trio das Publikum in einen nahezu hypnotischen Zustand, der sich am Ende in einem begeisterten Applaus entlud.
Höhepunkt der Saison könnte man das nennen, was die Programmmacher des Studentenclubs da gemeistert haben, denn der Terminkalender des gebürtigen Schwarzwälders ist randvoll. Zum einen wollen alle sein phänomenales Trio hören, dann geht er mit dem ungewöhnlichen Berliner Quartett Triband auf Tour und kann auch nicht Nein sagen, wenn Weltstars wie Nils Landgren oder Rebekka Bakken anrufen, ob er für sie als Sideman bei der nächsten Tournee zur Verfügung stehe. Dieser Mann ist eben ein Multiinstrumentalist schlechthin und wohl der einzige deutsche Musiker, der zwei Instrumente auf Weltniveau spielt: Klavier bzw. Keyboard und Trompete. Für sein Trio hat er den Bassisten Paul Kleber und den Drummer Sebastian Merk engagiert, die seine feinnervigen, überraschenden Kompositionen mit empfindsamer Konzentration umsetzen. Man hat das Gefühl, dieses Trio spielt nicht, sondern übt sich an einer musikalischen Meditation, die geradezu raumgreifend ist und keinen Zuhörer kalt lässt. Wenn Sebastian Studnitzky beispielsweise sein Stück „Lacuna“ oder die Interpretation „Solbakken“ aus dem Album „Trio“ abwechselnd auf Klavier und Trompete spielt, ist das so eindringlich, dass man zwangsläufig die Augen schließt, um in diese Klangwelten einzutauchen. Sie sprengen die Grenzen des Jazz, legen einen ganz eigenen Sound auf, der zum Markenzeichen von Studnitzky geworden ist: unaufdringlich eindringlich.
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