Verdrängen Streamingdienste die CD-Regale aus den Büchereien?
Plus Kunden der Stadtbibliothek Ulm können mit ihrem Mitgliederausweis nun Musik streamen. Bibliothekarinnen erzählen, wie digital eine Bücherei heute sein muss.
Die Diagnose scheint endgültig: Die CD als Medium liegt im Sterben. Ihr Vorgänger, die Schallplatte, hält sich auf dem Musikmarkt nur knapp am Leben, als Fossil für Liebhaber. Die Musikkassette verschwand schon Ende der 90er-Jahre schleichend aus allen Verkaufssortimenten, gemeinsam mit ihrer großen Schwester, der VHS-Videokassette. Doch wohin geht die Entwicklung? Die Stadtbibliothek Ulm setzt seit Dezember auf einen Trend, der CD-Regale in Büchereien überflüssig machen soll. Mit „Freegal“, einem Streamingdienst für Bibliotheken, können Kunden der Bücherei Musik hören. Diese Alternative zu Spotify, Apple, Deezer hat aber Schwächen: Ihr Sortiment und ihre Nutzungsdauer sind aber begrenzt. Maximal drei Stunden am Tag lässt sich mit der App streamen – und aus der Reihe der namhaftesten Künstler sind nur jene abrufbar, die bei „Sony Music“ unter Vertrag stehen.
Johanna Gürster, Leiterin der Stadtbücherei Weißenhorn hat Erfahrungen mit Freegal gemacht. 2017 erwarb ihre Bücherei eine Lizenz für diesen Dienst, im vergangenen Jahr verzeichnete sie 14.000 Abrufe für die Bibliothek – das heißt: 14000 Mal haben Gürsters Kunden Titel gestreamt. „Wir sind sehr zufrieden mit der Nutzung, die Zahlen gehen ganz kontinuierlich nach oben“, sagt die Bibliothekarin. „Ein bisschen schade ist es aber, dass Freegal längst nicht so eine große Auswahl bietet wie zum Beispiel Spotify.“ Etwas USA-lastig sei das Musikprogramm von Freegal – und ansonsten biete es nur Volksmusik und Schlager in voller Bandbreite. Dieser Service ist nicht billig. „Natürlich wollen solche Dienste bezahlt sein und zwar nicht zu knapp“, sagt Gürster, die aber die konkreten Kosten nicht beziffern möchte.
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