Viele Lebenslügen und ein Baby
Freunde und Familie entzweien sich beim Stück „Der Vorname“ immer mehr – zur Freude des Publikums
Pierre und Elisabeth laden zu einem marokkanischen Abendessen. Vincent, Elisabeths Bruder und ein wohlhabender Immobilienmakler, verrät, dass sein erstes Kind in einigen Monaten geboren werden soll. Während man stilvoll vor dem niedrigen Tisch am Boden kniet und mit den Händen arabische Spezialitäten isst, diskutiert man über den Vornamen des künftigen Erdenbürgers. Denn Vincents Frau Anna, auf die am Esstisch noch gewartet wird, ist mit einem Sohn schwanger, verrät der stolze werdende Vater, der Ultraschallbilder auf dem Handy präsentiert. Was dann in Matthieu Delaportes und Alexandre de la Patellières Gesellschaftskomödie geschieht, amüsiert das Premierenpublikum im Podium des Theaters Ulm 90 Minuten lang köstlich. Es wird angesichts der fünf authentisch agierenden Schauspieler und der gnadenlos unter dem Teppich hervorgekehrten Peinlichkeiten und Lebenslügen gekichert und gelacht.
Wie soll der Kleine denn heißen? Vincent sticht der Hafer. „Adolphe“, sagt er, und begründet die Entscheidung mit dem romantischen Helden aus Benjamin Constants gleichnamigen Roman. Den Essenden gefrieren die Gesichtszüge. Der habilitierte Kulturmarxist Pierre (Timo Ben Schöfer) erhebt sich zu einem kategorischen Imperativ à la Kant und erklärt diese Namenswahl zu einem faschistischen Akt.
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