Volles Rohr im Ulmer Zelt
Moop Mama blasen, als gäbe es kein Morgen, und sorgen so für saunöse Zustände unter der Plane in der Friedrichsau. Daran hat auch ein bejubelter Lokalmatador großen Anteil.
Eigentlich wäre das ja die optimale Winterkapelle: Sie kommt, spielt – und schon fühlt sich der kühle Raum gute zehn, zwanzig Gard wärmer an. Auf der Stirn glitzert es leicht feucht und die Muskeln fühlen sich wohlig an. Moop Mama machen wunderbare Bewegungsmusik. Nun verhält es sich so, dass es im und ums Ulmer Zelt auch manchmal recht frisch zugeht – doch an Tagen wie diesen bräuchte es eigentlich keine weitere Energiezufuhr von außen. Doch genau das gehört zu den musikalischen Kernkompetenzen von Moop Mama: Immer noch mal eine Schippe drauf packen, bis am Ende alle ziemlich k. o. dastehen – aber auch ziemlich glücklich.
Dass am Donnerstagabend saunöse Zustände unter den Planen in der Friedrichsau herrschen würden war schnell klar angesichts der Massen, die ins Zelt hineinströmten: ausverkauft, volles Haus. Dann geht die Sause auch schon los und das Thermometer bewegt sich quasi tänzelnd in Richtung Siedetemperatur. Moop Mama spielen einen Sound, der Altrockern stets als höchster Ausdruck der Uncoolness galt: Blasmusik. Der haben sie allerdings die Humpta-Gene gründlich entfernt. Wie gut das tut, hat die Band in Ulm schon zweimal bewiesen, im Vorprogramm von Jan Delay in der Ratiopharm-Arena und im vergangenen Jahr im Zelt. Damals wie heute verwandelten sie das Haus in eine Hüpfburg. Manchem Ordnungsüter schienen sie früher als rotes Tuch, weil sie unangekündigt irgendwo in der Stadt aufspielten und Blechbläser gegen Blechlawine setzten. Sie wollten so „den öffentlichen Raum zurückerobern“. Jetzt erobern sie nach und nach die Konzertbühnen. Eine solche Band gehört auf jedes gute Festival, denn die reißt jeden auf die Beine.
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