Vom Luftschloss im Hinterhof
Tennessee Williams „Glasmenagerie“ überzeugt im Podium des Ulmer Theaters
Von oben nach unten kreuzen sich die Fluchtwege dieser spielfreudigen Präzisions-Inszenierung Karin Drechsels, deren Kommunikationssysteme durch Vergangenheit und Gegenwart von Bühnenbildnerin Mona Hapke in einer Videoleinwand gespiegelt werden. Hier illustrieren gesellschaftliche Knotenpunkte, Familiendokumentation, Seefahrerträume und Märchenmythos das emotionsgeladene „Spiel der Erinnerung“ auf der Podiumsbühne, das letztendlich einen psychologischen Umbruch aus sozialer Verkrustung signalisiert - und sich im Scheitern dennoch öffnet.
Die Wingfields leben in ihrer Backstreet-Klause wie in einer aufgezwungenen Fluchtburg zusammen. Amanda, die von ihrem Mann verlassene Ex-Südstaatenschönheit, träumt von besseren Zeiten und treibt ihren Sohn „Shakespeare“ Tom zum Geldverdienen als Lagerarbeiter an. Dessen Schwester Laura ist vom College geflogen und hat sich zu Hause in ihre Glastiersammlung mit Einhorn verkrochen. Mit dem Besuch von Toms Arbeitskollege Jim, der als designierter Radiotechniker seinen amerikanischen Traum auch mit Rhetorik-Seminaren vorantreibt, verspricht sich Amanda für ihre Tochter den Mann und den gesellschaftlichen Aufstieg für die ganze Familie.
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