Theo Waigel rechnet ab
CSU-Ehrenvorsitzender kritisiert beim Auftritt in Neu-Ulm die anderen Parteien – und ermahnt die eigene Fraktion in Berlin
„Die Wahl zum Bundestag ist noch lange nicht gelaufen.“ In fast identischen Formulierungen mahnten die vier Redner auf der letzten größeren Wahlveranstaltung des CSU-Kreisverbands Neu-Ulm im Offenhauser Schlössle, sich Täuschungen hinzugeben.
Hauptredner Theo Waigel, CSU-Ehrenvorsitzender und einst neun Jahre lang Bundesfinanzminister, verspätete sich, weil sein Navigator ihn statt in den Neu-Ulmer Schlößleweg in die Ulmer Schlößlesgasse geführt hatte. „Dabei kenne ich Neu-Ulm doch wirklich gut.“ In seiner einstündigen, mehrfach von Beifall unterbrochenen, frei gehaltenen Rede erinnerte er an die „großartige Entwicklung, die Neu-Ulm seit dem Abzug der Amerikaner genommen hat“. Der Verdienst von CDU und CSU sei, „dass Deutschland heute besser dasteht als alle um uns herum und dass auch die neuen Bundesländer in der Mitte Europas angekommen sind“. Im Moment allerdings registriere er eine komische, diffuse Stimmung im Land. Viele trügen sich offenbar mit dem Gedanken, „mal anders zu wählen, was aber zu den verrücktesten Ergebnissen führen kann“.
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