War ein 24-Jähriger bei Brand in Asylheim Lebensretter oder Brandstifter?
Als in einem Flüchtlingsheim in Erbach ein Feuer ausbrach, alarmierte ein 24-Jähriger die Bewohner der Unterkunft. Doch jetzt steht er als Angeklagter vor Gericht.
Bundesweite Aufmerksamkeit erregte ein Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Erbach (Alb-Donau-Kreis) am 17. September vorigen Jahres. Gegen 3.45 Uhr am frühen Morgen war dort offenbar Feuer gelegt worden. 28 Bewohner konnten sich ins Freie retten. Ausgerechnet derjenige, der sie damals weckte, indem er lautstark an die Türen klopfte, steht seit Mittwoch vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Ulm wirft dem 24-jährigen Nachbarn versuchte schwere Brandstiftung vor.
Fünf Verletzte bei Brand in Asylunterkunft in Erbach
Mit insgesamt 61 Helfern rückte die Feuerwehr nach der Alarmierung aus, dazu waren Polizei, Rotes Kreuz und Notfallseelsorge schnell zur Stelle. Das Feuer im Treppenhaus und im Gewölbekeller war rasch gelöscht, sodass die Flammen auf das Gebäude selbst nicht übergreifen konnten. Der Gesamtschaden: 2500 Euro. Die 28 gefährdeten Bewohner, darunter drei Kinder, wurden sofort von den Nachbarn versorgt. Fünf junge Männer wurden mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Die anderen Bewohner wurden mit einem von der Feuerwehr Ulm zur Verfügung gestellten Bus ins Übergangswohnheim nach Laichingen gebracht. In einer schnell organisierten Pressekonferenz, als die Polizei schon „aufgrund der Spurenlage“ von einer Brandstiftung ausging, wollte sich der Erbacher Bürgermeister Achim Gaus nicht darauf festlegen, dass diese Tat einen fremdenfeindlichen Hintergrund und somit ein politisches Motiv habe. Er vermutete eher eine einzelne Aktion. Denn in seiner Stadt habe sich bisher keinerlei Fremdenhass gezeigt, der sich nach außen artikuliert hätte. Es gebe in seiner Stadt auch keine besonders negative Stimmung gegen Ausländer.
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