Was einen Baum wertvoll macht
Im Kreis Günzburg trafen sich mehr als 300 Waldbesitzer. Die Stämme, die sie sich anschauten, sind ganz schön was wert.
Eigentlich waren Höchstwerte um die 14 Grad angesagt. Ganz so warm war’s dann doch nicht. Privatwaldbesitzer und Vertreter kommunaler Wälder, die sich gestern an der Ortsgrenze von Riedheim versammelten, interessieren diese Werte aber nicht. Sie sind viel im Freien und daher „wetterfest“.
Mehr als 300 Waldbesitzer trafen sich am Freitagnachmittag südwestlich der kleinen Gemeinde – wenn man so will in einer Goldgrube. Denn hier lagern 960 Stämme, die für eine Versteigerung gefällt worden waren. Interessenten können in einer „Submission“ ihr Gebot für einen Baumstamm abgeben. Auf 407000 Euro beläuft sich heuer der gesamte Umsatz für die wertvollen Laub- und Nadelhölzer. „Zum ersten Mal haben wir diese Grenze überschritten“, sagt Peter Schaffner, der für die Forstbetriebsgemeinschaften Günzburg-Krumbach und Neu-Ulm als forstlicher Berater tätig ist. Die Betriebsgemeinschaften sind die Interessenvertretungen privater und kommunalen Waldbesitzer. Sie bereiten etwa die jährliche Baumstammversteigerung vor und organisieren Fortbildungen wie gestern in Riedheim auf dem ehemaligen Militärgelände. Vielleicht werden Ende dieses Jahres dann noch mehr Waldbesitzer ihr gefälltes „grünes Gold“ zur nächsten Submission bringen – wenn es von der Länge und dem Gewicht nicht anders geht, durchaus mit dem Tieflader.
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