Was verwitterte Steinkreuze erzählen können
Bei einem Vortrag in Weißenhorn gibt Thomas Pfundner Einblicke in die Welt der Flurdenkmale. Die Exemplare in Schwaben hatten zwei verschiedene Funktionen.
Ab und an entdeckt der Spaziergänger oder Wanderer am Wegesrand oder zwischen Bäumen ein steinernes, meist recht verwittertes Kreuz. Eine Deutung erscheint dem Laien schwierig, von einer zeitlichen Zuordnung des Objekts ganz zu schweigen. Dem Mysterium Steinkreuz auf den Grund zu gehen war die Absicht eines von der Volkshochschule Neu-Ulm initiierten Vortrags des Experten und Holzschwanger Pfarrers Thomas Pfundner. Die interessierten Besucher der Veranstaltung im Foyer des Weißenhorner Stadttheaters bekamen in gut eineinhalb Stunden einen umfassenden Einblick in die Welt der Flurdenkmale.
Pfundner, der nach eigenen Angaben bereits in „allen vier Enden von Schwaben“ gewohnt hatte, war es auch, der eine ausführliche Dokumentation aller „Steinzeugen“ des Regierungsbezirks herausbrachte. Eine grundlegende Differenzierung besteht zwischen Sühnekreuzen und Grenzsteinen, stellte der Referent voran. Während letztere die Grenzen der zahlreichen Territorien des Alten Reichs anhand Herrschaftsinitialen und Heraldik anzeigten, fungierten Sühnekreuze als Ausdruck eines Rechtsverständnisses. Aufgestellt wurden sie zum Teil bis in das 16. Jahrhundert hinein. Das keinesfalls einheitliche mittelalterliche Strafrecht sah nämlich bei Totschlag die Errichtung eines Kreuzes an der Stelle der verübten Tat vor.
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