Jäger des verlorenen Häs’
Die Hilfsorganisation Aktion Hoffnung organisiert in Weißenhorn einen Basar für gebrauchte Faschingsklamotten. Wer ein schönes Stück ergattern will, sollte pünktlich sein
Ob Schlaghosen aus den 1970er Jahren, violetter Pullunder oder gelber Overall – extravagante Klamotten haben die Mitarbeiter der Aktion Hoffnung täglich in den Händen. In Ettringen (Kreis Unterallgäu) befindet sich die zentrale Sammelstelle der Organisation, dort treffen tonnenweise Kleider ein. Die gespendeten Textilien müssen zunächst einem kritischen Blick Stand halten: Sind sie einwandfrei, gelangen sie als sogenannte „Cremeware“ in einen der rund 60 Faschingsbasare in ganz Bayern. „Da darf kein Knopf fehlen“, sagt Lucia Baumann, die für die Märkte zuständig ist. Kleinere Abnutzungserscheinungen führen Fräcke und Röcke in Kategorie zwei: Hilfsgüter. Diese werden verpackt und nach Rumänien gebracht, erklärt Baumann. Und dann gibt es noch eine dritte Sparte – den „Müll“, der entsorgt werden muss. „Leider auch ein großer Teil der Spenden“, so die Aktion-Hoffnung-Sammlerin. Die Sortiererfragten sich mitunter durchaus, warum manch olles Teil in der Sammlung landet. „Viel gehört einfach weg.“ Aber es gibt auch positive Überraschungen – etwa wenn man ein nahezu neuwertiges Designerkostüm aus einem der Säcke zieht. „Das gibt es auch“, sagt Baumann.
Die Faschingsmärkte werden mit den ausgefallensten Kleidern bestückt. Doch es kommen auch stangenweise seriös wirkende Outfits in der Sammelstelle an. Die bietet Aktion Hoffnung dann bei speziellen Verkaufsveranstaltungen für Sommer-, Frühjahrs- und Wintermode an. Die Nachfrage ist groß: „Das läuft sehr gut“, sagt Baumann. So gut, dass die Organisation Bekleidung von anderen Sammelstellen ankaufen muss. Ein wichtiger Schritt, um sinnvoll zu helfen – denn die Kleider selbst in die notleidenden Länder zu schicken, mache keinen Sinn. Einerseits sei der Transport der Container sehr teuer, andererseits müsse die Waren dann vor Ort sortiert werden. „Das funktioniert nicht“, sagt Baumann. Und fragt: „Was soll auch jemand in Ecuador mit einem Pelzmantel?“ Deshalb müsse Aktion Hoffnung ihre kleidsamen Sachspenden zunächst zu Geld machen.
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