
Marzellusgarten: Landratsamt droht hohe Strafen an

In der Behörde rügt man weiter mehrere Verstöße. Das ist aber nicht das einzige Problem von Kleinod-Besitzer Hampp.
Es ist ein bisschen wie eine Exkursion durch einen Dschungel: Durch ein großes Tor führt ein kleiner eng umwachsener Weg auf einen Platz mit Sitzbänken und einer Holzhütte. Hier ist das Herz des Marzellusgartens bei Oberhausen. Von hier aus kann sich der Besucher von kleinen Pfaden über asiatisch anmutende Brücken durch das grüne Kleinod führen lassen.
Kleine Weiher, große Buddhastatuen und versteckte Sitzecken: Das Areal hat viel zu bieten – schnell wird klar, warum der Garten als touristischer Anziehungspunkt gilt und ihn Tausende Besucher im Jahr besuchen. Häufig treffen sie auch auf Marzellus Hampp, den Besitzer des Gartens. Fast täglich arbeitet er daran, seinen Schatz weiter zu verschönern. Viel Herzblut und auch eigenes Geld hat er in den vergangenen Jahrzehnten investiert: Möglicherweise könnte das alles umsonst gewesen sein, denn es gibt weiterhin Ärger um den Garten. Da ist etwa die Sache mit dem Bebauungsplan, denn bislang gelten Teile des Gartens als Schwarzbau. Der Weißenhorner Stadtrat hatte es zuletzt abgelehnt, die Kosten für den Plan zu übernehmen. Laut Schätzungen hätte der 24000 Euro kosten sollen. Jetzt will Hampp auf eigene Faust tätig werden – aber für weniger Geld. Derweil geht der Ärger mit dem Landratsamt weiter. Dort wurde man deutlich: Sollte Hampp weiterhin Speisen anbieten, würden hohe Strafzahlungen fällig. Unter anderem wegen eines fehlenden geschlossenen Kochbereichs, eines fehlenden Handwaschbeckens samt Wasserzufuhr und fehlenden Kühlgeräten wurden in einem Schreiben nun jeweils 500 Euro Zwangsgeld angedroht, falls es zu weiteren Verstößen kommt. Schon die Gebühren für das Amtsverfahrens liegen bei 175 Euro. Neuer Ärger scheint programmiert: Denn mit dem Zubereiten von Speisen will Hampp nicht aufhören. Sonntags würden asiatische Speisen kredenzt. Kostenlos, wie der Gartenbesitzer betont, im Gegenzug könnten die Gäste spenden. Die kürzlich in den Raum gestellten Strafen hält der Gartenbetreiber für nicht gerechtfertigt. Er biete seinen Gästen „authentische vietnamesische Küche“, die Leute könnten beobachten, wie die Speisen zubereitet werden. Viele der Auflagen seien für ihn nicht umsetzbar. Hampp sieht sich daher als Opfer der Bürokratie, will sich ihr aber nicht beugen. „Das ist Freiheit hier“, sagt er über seinen Garten. Die wolle er sich nicht nehmen lassen. Wie es in dieser Sache weiter geht, bleibt abzuwarten. Im Landratsamt sieht man momentan „keine Perspektive, dass rechtmäßige Umstände“ hergestellt werden können, sagte ein Sprecher. Hampp hat einen Anwalt beauftragt. Davon unabhängig laufen die Bestrebungen, zu einem Bebauungsplan zu kommen. Viele Tausend Euro kann Hampp nach eigenen Angaben dafür nicht ausgeben. Er habe nun vor, selbst einen Planer zu beauftragen, sagte er im Gespräch mit der NUZ. In den nächsten Wochen soll dieser einen Plan erstellen – für weniger Geld.
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