Welterbe: Rätselhafte Ritzungen auf Mammut-Rippe
Archäologen präsentieren im Urgeschichtlichen Museum seltenen Fund. Wie die Knochen wohl genutzt wurden.
Schon vor mehr als 30000 Jahren nutzten Menschen die Rippenknochen großer Tiere als Werkzeuge. Da diese Knochen aber auch ein guter Ersatz für das in der Eiszeit knappe Brennholz waren, sind nur relativ wenige erhalten geblieben. Einen davon haben Archäologen am Donnerstag im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren präsentiert – als „Fund des Jahres“. Denn er macht neue Interpretationen über die Nutzung solcher Knochen in der Altsteinzeit möglich.
Wie Professor Nicholas Conard, Leiter der Abteilung Ältere Urgeschichte und Quartärökologie der Universität Tübingen, und seine Grabungsmannschaft berichten, stammt dieser Fund aus der Welterbe-Höhle „Hohle Fels“ auf der Schwäbischen Alb. Conard präsentierte den Mammut-Knochen am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren (Urmu), dessen wissenschaftlicher Direktor er ist. Es handelt sich um die Rippe eines Mammuts, die in der Wohnhöhle der Altsteinzeit gefunden wurde und zwischen 35000 und 30000 Jahre alt ist. Das Stück ist 44 Zentimeter lang, 5,1 Zentimeter breit und 2,1 Zentimeter dick. Außergewöhnlich sind die Spuren der Bearbeitung, der Nutzung und die Markierungen darauf. Die Enden wurden abgerundet beziehungsweise abgebrochen. Besonders auffällig ist die dickere Kante der Rippe: Sie weist zwei Reihen von Markierungen auf. Eine zeigt 83, die andere 90 Striche. An anderer Stelle weist die Rippe weitere 13 schwächere und längere Einschnitte auf. Alle Markierungen sind sehr gut erkennbare, saubere Einschnitte, die mit Sicherheit gezielt platziert wurden, so die Forscher. Sie unterscheiden sich in Länge und Tiefe und wurden vermutlich nicht in einem Durchgang eingeritzt.
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