Wenn Adam und Eva sich im Kloster Roggenburg fetzen
Die Schwäbische Schöpfung wird als ein Ein-Mann-„Revuele“ mit Berthold Biesinger im Klosterrefektorium Roggenburg aufgeführt.
Ungeduldig, nebenbei ein Angsthase und – man kann es nicht leugnen – auch ein wenig einfältig war er, der Adam. Natürlich kann der Verfasser der Schwäbischen Schöpfung, Sebastian Sailer mit den Charakterzügen des sprichwörtlich ersten Menschen niemals dessen Nachfahren zwischen Schwarzwald, Lech und Bodensee im Blick gehabt haben. Ausgeschlossen! Pünktlich zum 300. Geburtstags des großen Weißenhorner Malers Franz Martin Kuen, der vergangenen Freitag zelebriert wurde, kam eine Schöpfungsgeschichte der besonderen Art auf die Bühne – pardon – in das ehrwürdige Refektorium des Klosters Roggenburg. Wie passt das denn nun alles zusammen? Aufklärung folgt: Franz Martin Kuen, dessen Werk und Leben schon das ganze Jahr gedacht wird war der Cousin Sebastian Sailers. Wie der spätere Maler wurde auch der angehende Prämonstratenser in Weißenhorn geboren, allerdings gut fünf Jahre früher. Neben Sailers Tätigkeit als Prediger galt seine Vorliebe der Schriftstellerei, wobei die Schwäbische Schöpfung zweifelsfrei den Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn darstellt. Sie ver–setzt die biblische Schöpfungsge–schichte um Adam und Eva auf durchaus derbe Art in die Welt schwäbischer Bauern.
Als wäre diese im Rohformat nicht schon launig genug, bekam die volkstümliche Fassung durch die Interpretation von Berthold Biesinger noch ihr Sahnehäubchen verpasst. Quasi ein „Ein-Mann-Revuele“ sei es, was der Besucher in den folgenden eineinhalb Stunden zu hören und zu sehen bekommt, gibt der Schauspieler mit auf den Weg, schneller könne man nicht schöpfen. Wie bereits äußerlich an Biesingers Apfelhemdle erkennbar, spielte die Paradiesfrucht natürlich die Schlüsselrolle in der schwäbisch-biblischen Geschichte.
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