Wer hat Angst vor dem Tod?
Die zweite Folge von „Poetry & Party“ fällt düster und sehr persönlich aus. Doch die Veranstaltung offenbart auch Schwächen.
Die von Autorin Susanne Heinrich initiierte Reihe, die zum Kulturprogramm des Münsterturm-Jubiläums gehört, hatte etwas Pech bei der Gästeliste: Co-Autorin Lisa Rank fiel krankheitsbedingt aus. Der zuerst angekündigte „quicklebendige Tausendsassa Benjamin Lauterbach“ trat ebenfalls nicht ins schummrige Rampenlicht der Poesieparty. So wurde es ein Solo für Heinrich, die von DJ Klaus Sebastian Klose (Berlin) und Mathias Blöch (Berlin, Gitarre) begleitet wurde, mit hypnotischen Klängen zu Texten, die trotz düsterer Thematik poetische Helligkeit aufzeigten. Heinrich kam auch ohne Gäste klar, ihr Berliner Team wurde durch die Mal-Performance von Lisa Rudolf und Andrea Tiebel-Quast ergänzt. Die entwarfen spontan zu den Klängen und Texten eine expressive Malerei.
Den Tod in Worte zu fassen und dabei nicht in depressive Abgründe zu versinken: Das gelang dem Abend über weite Strecken. Freilich musste man sich auf Heinrichs autobiografisch durchfärbte Texte einlassen wollen und auch verdauen, wenn es sehr persönlich wurde – etwa in der nahegehenden Schilderung des Beinahesuizids der Großmutter. Der Tod als abstraktes, in Vororte und ausgeblendete Bereiche abgeschobenes „Phänomen“. Heinrich machte ihn als Alltagswahrheit fassbar: „Wenn ich über den Tod spreche, spreche ich immer über meinen Tod und meine Liebe.“ Überhaupt sei es erst „der Tod, der unserer Liebe Sinn gibt“.
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