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Foto: Uwe Anspach/dpa
Foto: Uwe Anspach/dpa

Xavier Naidoo und die Söhne Mannheims treten in Wiblingen auf

Wiblingen
15.08.2017

Sorgenkinder Mannheims im Klosterhof

Am Donnerstag beginnen die Sommerfestspiele in Wiblingen. Mit dem Vorverkauf ist der Veranstalter nur zum Teil zufrieden - vor allem ein Konzert schwächelt.

Die gute Nachricht für alle kurzentschlossenen Besucher: Für alle vier Termine bei den Sommerfestspielen im Klosterhof Wiblingen, die am kommenden Donnerstag, 17. August, beginnen, gibt es noch Karten. Was für den Veranstalter wiederum eine nicht so gute Nachricht ist: „Wir werden insgesamt 10000 Besucher haben“, sagt Rolf Weinmann von Provinztour. Der aber zugibt: „Unsere Erwartungen lagen etwas höher.“

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Los geht das Festival mit den Söhnen Mannheims samt Xavier Naidoo (Donnerstag, 17. August, um 19 Uhr). Danach gibt es große Oper: Giuseppe Verdis „Nabucco“ (Freitag, 18. August, 20 Uhr). Freunde des französischen Chansons freuen sich auf Patricia Kaas (Samstag, 19. August, 20 Uhr), rockig wird es dann bei Fury in the Slaughterhouse, die sich zum 30. Bandjubiläum zu einer Open-Air-Tour zusammengefunden haben (Sonntag, 20. August, 20 Uhr).

Es sind vor allem die Söhne Mannheims, die schwächeln. Ursprünglich, so der Organisator, sei er davon ausgegangen, dass das Konzert ausverkauft sein würde – was in Wiblingen 5500 Besucher bedeuten würde. Doch das war, bevor die Gruppe mit dem Song „Marionetten“ gewaltig aneckte. In diesem Stück, in dem sich Volksvertreter auf Volksverräter reimt, sahen manche Anklänge an Pegida-Gedankengut. Vorgetragen von Naidoo, der für seinen Hang zu Verschwörungstheorien bekannt ist und schon vor Reichsbürgern auftrat.

Die Debatte um „Marionetten“ hat dem Erfolg der wiedervereinten „Söhne“ offenbar eher geschadet: Mit 3500 verkauften Tickets gehöre Wiblingen noch zu den besten Abenden, sagt der Veranstalter. Die restliche Tour sei ein „Desaster“, anderswo seien teilweise nur rund 2000 Karten verkauft worden. Weinmann: „Für uns ist der Schaden überschaubar, für die Kollegen ist es schon schlimm.“ Doch auf Organisatorenseite gibt es auch noch Grund zur Freude: So liegt die Oper „Nabucco“, die erst später zum Wiblinger Sommeraufgebot dazukam, mit mehr als 1000 Besuchern über den Erwartungen.

Für diejenigen, die einen (oder mehrere) der vier Termine besuchen, gilt es, einiges zu beachten. Im Klosterhof gelten – wie derzeit bei praktisch allen Open Airs – strenge Sicherheitsbestimmungen. Die Besucher werden gebeten, Rucksäcke, Turnbeutel und Handtaschen größer als Din A4 zu Hause zu lassen und wegen der Kontrollen am Eingang rechtzeitig am Gelände zu erscheinen. Dort sind mitgebrachte Getränke und Speisen ebenso verboten wie Stühle, Hocker, Stockschirme, Tablets, Selfie-Sticks und natürlich alles, was Waffe oder waffenähnlich ist, sowie Fahnen und Plakate mit extremistischem oder beleidigendem Aufdruck. Letzterer Passus, so Weinmann, habe jedoch nichts mit dem Auftritt von Xavier Naidoo zu tun. Er rechnet auch nicht mit Problemen.

Die Besucher werden aufgrund der begrenzten Parkplätze am Veranstaltungsgelände gebeten, am Donaubad zu parken. Von hier aus fährt ein Shuttlebus ab etwa 30 Minuten vor dem jeweiligen Einlass nach Wiblingen und später bis circa 45 Minuten nach Ende der Veranstaltung wieder zurück zum Donaubad. (mgo/az)

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