Wie Stereotype das Stadtbild prägen
Juliane Peil dokumentiert in der Putte Geschlechterklischees im öffentlichen Raum
Um geschlechtersensibles und -unsensibles Gestalten dreht sich derzeit die Ausstellung „Nicht mein Ding!“ im HfG-Archiv Ulm. Dass dieses Thema auch im öffentlichen Raum vielfach zu beobachten ist, zeigt seit gestern ein „Satellit“ der Schau im Neu-Ulmer Kunstraum Putte: Dort sind bis 5. Mai unter dem Titel „Gender – Space – Architecture“ Fotografien von Juliane Peil zu sehen.
Kunsthistorikerin Peil, die sich sonst für die Burlafinger Walther Collection mit anderer Leute Fotografien beschäftigt, machte sich mit ihrer Kamera gezielt auf die Suche nach Mann-Frau-Klischees in Ulm und Neu-Ulm. Und sie wurde vielfach fündig. Manches ist so offenkundig wie alltäglich wie offensichtlich, etwa der Tussi-Kitsch von Nagelstudios oder der Echte-Kerle-Stil von Barber-Shops. Interessanter aber sind die weniger augenfälligen Stereotypisierungen: Warum ist die Imbissbude auf dem Baumarkt-Parkplatz schwarz und mit Flammen dekoriert? Warum heißt das nette Café „Fräulein Berger“, die zugehörige Bar aber „Herr Berger“? Peil überzeichnet in ihren Fotografien nicht, sie kommentiert nicht. Sie dokumentiert eine Umwelt, die von klassischen Rollenbildern geprägt ist – und vielfach männlich dominiert. So hat Peil auch analysiert, wie viele Straßen in den Innenstädten die Namen großer Frauen tragen: in Ulm eine, in Neu-Ulm keine.
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