Die verlorene Ehre der Ok-Seon Lee
Japaner machten die Koreanerin einst zur Sexsklavin. Im Stadthaus erzählt sie vom Schicksal der „Trostfrauen“
Bis sie 14 war, hatte Ok-Seon Lee ihre Heimatstadt Pusan im heutigen Südkorea nie verlassen. Doch dann packten sie auf offener Straße zwei Männer – und ihr bisheriges Leben war für sie immer zerstört. Lee gehört zu den sogenannten „Trostfrauen“, die von Japan während der Zeit des Asien-Pazifik-Kriegs (1937–45) verschleppt und zur Sexsklaverei gezwungen wurden. Rund 200000 Frauen und Mädchen, schätzen Historiker, wurden zu Opfern dieser brutalen Praxis der Inselmacht, die bis heute zu diesem Kapitel ihrer Geschichte lieber schweigt – oder es leugnet. Lee, inzwischen 87 Jahre alt, gehört zu den letzten überlebenden Trostfrauen und sie erzählt der Welt von ihrem Schicksal. Heute, Freitag, um 19 Uhr tut sie dies im Stadthaus.
In dem Richard-Meier-Bau erinnert derzeit die Ausstellung „Gesichter des Krieges“ auch an diese kaum bekannte Facette des Zweiten Weltkriegs. Der Zyklus „Comfort Women“ des niederländischen Fotografen Jan Banning zeigt im Kabinett Porträts von Indonesierinnen, die in ihrer Jugend das gleiche Schicksal erlitten wie die Koreanerin Lee und viele weitere Frauen in den Ländern Ost- und Südostasiens. Sie wurden in Bordelle und Militärunterkünfte verschleppt, vergewaltigt und misshandelt und warten bis heute darauf, dass Japan sich entschuldigt. Erst dann, so Lee gestern bei einem Pressegespräch, könne sie verzeihen. „Wir wollen, dass unsere Ehre und unsere Menschenrechte wieder hergestellt werden.“
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