Zum Mauerfall: Der Augenzeuge mit der Kamera
Plus Reinhard Wenzel hat in der DDR Parteibonzen und Werktätige fotografiert – und die Wende im thüringischen Suhl dokumentiert. In seiner neuen schwäbischen Heimat wurde es ihm nicht leicht gemacht
Vielleicht ist Reinhard Wenzel dieser Tage ganz froh, wenn alles vorbei ist, dieser Rummel um den Mauerfall vor 30 Jahren. Der jährt sich am heutigen Samstag – und in den Wochen davor konnte sich Wenzel kaum retten vor Anfragen, vom Bundesarchiv, vom Springer-Verlag, von anderen Medien, von Geschichtsinteressierten, von Ausstellungsmachern. Denn er ist einer, der nicht nur beide Deutschlands erlebt hat, die Bundesrepublik und die DDR, sondern der dieser friedlichen Revolution vor drei Jahrzehnten mit seinen Bildern ein Gesicht gegeben hat.
Wochen nach dem Mauerfall wurde die Stasi-Zentrale gestürmt
Er hat mit seiner schweren, unhandlichen Kamera dokumentiert, wie die Menschen in seiner thüringer Heimatstadt Suhl sich plötzlich trauten, öffentlich aufzubegehren und wie damals die Stasi-Zentrale gestürmt wurde. Von ihm stammt ein in vielen Publikationen abgedrucktes Bild, das einen Mann zeigt, wie er an eine Hauswand sprüht: „Stasi raus, es ist aus.“ Das hätte den Sprayer sofort ins Gefängnis bringen können und auch den Mann, der das festgehalten hat. Heute sagt er über seine Beteiligung am Sturm auf die Stasi-Burg: „Wenn das schiefgegangen wäre, dann wäre ich fällig gewesen.“ Es ging nicht schief. Heute lebt Reinhard Wenzel, 73, in Vöhringen. Er geht immer noch gerne fotografieren und ist in Schwaben angekommen – obwohl ihm das nicht leicht gemacht wurde.
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