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Aktivsenioren in Neu-Ulm: Erfahrene Rentner helfen jungen Unternehmern beim Gründungserfolg

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Aktivsenioren: Dieser Rentnerclub hilft jungen Unternehmern

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    Diese Senioren sind noch sehr aktiv und helfen jungen Unternehmerinnen und Unternehmern (von links): Stefan Geyrhalter (stellvertretender 
Regionalleiter), Claus Palm (Regionalleiter) und Richard Böhringer 
(aktiver Mitarbeiter in Neu-Ulm).
    Diese Senioren sind noch sehr aktiv und helfen jungen Unternehmerinnen und Unternehmern (von links): Stefan Geyrhalter (stellvertretender Regionalleiter), Claus Palm (Regionalleiter) und Richard Böhringer (aktiver Mitarbeiter in Neu-Ulm). Foto: Stefan Kümmritz

    Viele Senioren und Seniorinnen sind heutzutage sehr aktiv. Sie sporteln, singen oder musizieren im Verein oder tun sonst etwas fürs eigene Wohlergehen. Andere tun auch etwas für andere, helfen, wo sie helfen können. Zu denen gehören die Mitglieder des Vereins Aktivsenioren Bayern, für die Neu-Ulm bislang allerdings ein weißer Fleck auf der Landkarte war. Das wird sich jetzt ändern, denn Richard Böhringer schickt sich an, nun alle zu beraten, die beraten werden wollen. „Gemeinsam Zukunft schaffen“, lautet das Motto der ehrenamtlich wirkenden Aktivsenioren, die wie eine kommerzielle Unternehmensberatung für Existenzgründer sowie kleinere und mittelständische Unternehmen da sind. Wer könnte das hier besser leisten als zum Beispiel Richard Böhringer, der selbst viele Jahre als Unternehmensberater tätig war?

    Ein sehr aktiver Club von Rentnern

    Wie Böhringer, Regionalleiter Claus Palm, sein Stellvertreter Stefan Geyrhalter und die anderen der rund 400 Mitglieder in Bayern kommen alle aus der Praxis. Sie sind ehemalige Führungskräfte, Unternehmer und Freiberufler aus allen Branchen und verfügen über jede Menge betriebliche Erfahrung. „Wir sind ein Klub von Rentnern“, sagt Claus Palm, „aber von sehr aktiven.“ Die Aktivsenioren gibt es seit über 40 Jahren und alleine in Schwaben, wo schon sehr erfolgreich gearbeitet wird, haben sie rund 40 aktive sowie 15 passive Mitglieder.

     „Wie mache ich mich selbständig?“, ist eine grundlegende Frage für alle, die einen eigenen Betrieb gründen wollen. Da fängt die Beratung ganz konkret an. „Es gibt immer wieder potenzielle Existenzgründer, die viele Faktoren nicht beachten“, berichtet Stefan Geyrhalter. „Da raten wir dann auch einmal von der Gründung dringend ab“, ergänzt Palm. „Da müssen dann die Klienten auch ehrlich zu sich selbst sein.“ Die Beratung seitens der Aktivsenioren fängt aber oft schon in der Schule oder in anderen Bildungseinrichtungen an. „Wir zeigen auch, wo man sich bewerben kann“, macht Claus Palm deutlich, dass es dem Verein nicht nur, wenn auch vornehmlich, um Existenzgründung und gute Führung eines Betriebes geht. „Ansonsten erstellen wir für die mittelständischen Unternehmen Business- und Finanzpläne und warten mit einer strategischen Entwicklung auf“, erzählt der Regionalleiter. „Unsere Beratung ist immer individuell, nie in Gruppen.“ Die Klienten müssen für die Beratung auch etwas bezahlen, denn der Verein unterhält in München ein Büro und das muss sich finanziell tragen. „Aber der Stundensatz ist viel geringer als bei professionellen Unternehmensberatern“, beteuert Claus Palm.

    Bei den Aktivsenioren, die im Übrigen auch mit dem Regionalmarketing Günzburg zusammenarbeiten, geht es nicht distanziert zu. „Ich dränge darauf, dass die Gespräche persönlich ablaufen“, sagt Richard Böhringer. „Da schafft man eine gute Basis, kann Vertrauen aufbauen. Wenn wir beraten, sind wir überzeugt davon, dass es vernünftig ist, was wir den Klienten näherbringen. Man muss so beraten, als ob es um das eigene Geld ginge. Wie anerkannt wir sind, sieht man daran, dass wir als Aktivsenioren die Genehmigung haben, Tragfähigkeitsbescheinigungen zu unterschreiben.“

    Ein aktiver Rentner mit einem sehr großen Netzwerk

    Richard Böhringer schloss sich dem Verein an, weil er „irgendwo weiter tätig“ sein wollte, nachdem er 2023 die eigene Unternehmensberatung aufgegeben hatte. „Vor einem Dreivierteljahr habe ich begonnen, ein Netzwerk aufzubauen“, berichtet der Gerlenhofer. „Es gibt zum Beispiel von mir Kontakte zur Industrie- und Handelskammer, zum Citymanagement, zu Banken, zu Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger oder zu Landrätin Eva Treu. Ich habe einen Sprechtag in Memmingen und das klassische Programm erlebt“, so Böhringer. „Ich habe dabei ein Gespür für die Umsetzung bekommen.“

    Böhringer hat mit der Technologie-Fabrik Ulm (TFU) in der Neu-Ulmer Marlene-Dietrich-Straße 5, und da insbesondere mit deren Geschäftsführerin Ulrike Hudelmaier, eine gute Unterstützerin gefunden. Dort hat er einen Raum zur Verfügung gestellt bekommen, in dem er seine Beratungsgespräche führen kann. Zumindest die aktiven Mitglieder der Aktivsenioren beraten aber nicht nur, sondern nehmen auch an Fortbildungsprogrammen teil. „Die Mitarbeiter sollen immer auf dem neuesten Stand bleiben“, erklärt Stefan Geyrhalter. Und da machen die Senioren auch vor allem Digitalen und der Künstlichen Intelligenz nicht Halt. 

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