
Dreistelliger Millionenschaden: Großbrand bei Burgmaier zerstört Firmensitz

Über 270 Feuerwehrleute kämpfen gegen einen Großbrand bei der Firma Burgmaier in Allmendingen. 250 Menschen sind ohne Arbeitsplatz. Die Bilanz ist verheerend.
250 Menschen ohne Arbeitsplatz, Schaden in dreistelliger Millionenhöhe: Die Bilanz des Großbrandes bei der Firma Burgmaier Technologies in Allmendingen fällt verheerend aus. "Ich wünsche den Firmeninhabern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Kraft für die kommenden Tage, um diese Brandkatastrophe zu verarbeiten", sagt Heiner Scheffold, der Landrat des Alb-Donau-Kreises, der sich am späten Dienstagvormittag ein Bild von der Lage vor Ort machte. Der Hauptsitz des Unternehmens ist komplett zerstört.
Alarmiert wurden die Einsatzkräfte am Montagabend gegen 21 Uhr, als eine automatische Brandmeldeanlage ausgelöst wurde. Als die Feuerwehr eintraf, habe es in einem Raum gebrannt, in dem ein Heizwerk und Druckluftkompressoren untergebracht waren, so die Polizei. 25 Mitarbeitenden, die sich zu dieser Zeit auf dem Gelände aufhielten, konnten den Bereich unverletzt verlassen. Die Flammen aber gingen schnell auf das gesamte Areal über. Unter anderem geriet ein Tank mit etwa 50.000 Liter Hydrauliköl in Brand.

Anwohnerinnen und Anwohner wurden evakuiert und angehalten, Fenster wie Türen geschlossen zu halten. Die Löscharbeiten zogen sich über die ganze Nacht hinweg in den Vormittag hinein. Explosionen und Winde erschwerten die Brandbekämpfung. Löschwasser gefrierte, an Autos vor der Firmen bildeten sich Eiszapfen.
Brand in Allmendingen: Facebook-Video zeigt Ausmaß des Brandes bei Burgmaier
Ein Video, das bei Facebook bereits wenige Stunden nach Ausbruch des Feuers verbreitet wurde, macht das gewaltige Ausmaß deutlich: So schlugen meterhohe Flammen nach einer explosionsartigen Verpuffung aus einer Halle, während Einsatzkräfte der Feuerwehr von einer Drehleiter aus das Feuer löschten. Auch die Polizei, sonst eher für sachlich-nüchterne Darstellungen in ihren Pressemitteilungen bekannt, berichtet von "mehreren, zum Teil heftigen, Explosionen".
Noch um die Mittagszeit wurden über eine von insgesamt fünf eingesetzten Drehleitern und unter Zuhilfenahme einer Drohne von der benachbarten B492 aus letzte Glutnester im Gebäudeinneren gelöscht. Die Bundesstraße konnte zwischenzeitlich für den Verkehr freigegeben werden, war bis circa 15.30 Uhr aber ansonsten voll gesperrt.
Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, THW: 350 Kräfte bei Brand in Allmendingen im Einsatz
276 Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis waren im Einsatz, darunter auch die drei Kreisbrandmeister und eine Drohnenstaffel. Mit Kräften der Polizei, des THW, des Rettungsdienstes und der Notfallseelsorge summiert sich die Einsatzstärke auf insgesamt rund 350 Personen. Fünf Feuerwehrleute erlitten leichte und mittlere Verletzungen. Eine dieser Personen befand sich nach Angaben des Landratsamtes am Nachmittag noch im Krankenhaus, während die anderen ambulant versorgt werden konnten.
Ein Statiker war am Dienstag vor Ort, um eine erste Einschätzung zum Zustand der Gebäude abzugeben. Die Feuerwehr richtete eine Brandwache ein. An der Kleinen Schmiech wurden zwei Ölsperren eingesetzt. Von einem Entsorgungsunternehmen wurden bisher etwa 20 Kubikmeter aufschimmendes Öl abgepumpt und zu einem Becken auf die stillgelegte Kläranlage Altheim gefahren. Tote Fische wurden nach Behördenangaben keine gefunden. Zur Brandursache gibt es bislang keine Erkenntnisse. Laut Polizei würden keine Hinweise auf Brandstiftung vorliegen. Der Schaden wird auf über 200 Millionen Euro geschätzt.

Burgmaier Technologies ist ein Hersteller von Präzisionsdrehteilen für die Automobilindustrie mit Sitz in Allmendingen. Die Firmengruppe mit weiteren Standort in Laupheim (Kreis Biberach), Faulquemont (Frankreich) und Banská Bystrica (Slowakei) beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit um die 800 Menschen. 250 davon haben nun keinen Arbeitsplatz mehr. (AZ/krom)
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.