Fast vier Wochen ist es nun her, dass ein Blitz direkt in den Turm des Ulmer Münsters eingeschlagen hat. Noch immer ist nicht abschließend geklärt, welche Schäden der Blitz hinterlassen hat. Doch Münsterbaumeisterin Heidi Vormann sagt: „Langsam haben wir einen Überblick.“
Eine gute Nachricht kann sie am Dienstagabend vermelden, nachdem aufwändige Kontrollen stattgefunden haben: „Seit heute steht fest, dass keine Beschädigungen am Turmhelm vorhanden sind. Das hat uns am meisten gefreut.“ Die Turmspitze selbst hat also nicht gelitten. Allerdings sind einige andere Schäden entstanden.
So ist die Lichtinstallation „Münsterscanning“ definitiv ausgefallen. „Die dem Motor vorgelagerten Blitzschutzeinrichtungen haben ihren Dienst erfüllt, sodass Gott sei Dank keine großen Beschädigungen am Scanning selbst zu verzeichnen sind“, sagt Vormann.
Für die Untersuchungen musste extra das Gerüst in der Kirche abgebaut werden
Außerdem wurde die Elektrik der Chorbeleuchtung beschädigt. „Um dies herauszufinden, musste das Gerüst vor der Chorschranke abgebaut, ein Hubsteiger zur Befahrung geholt und die Leitungen im Chor durchgemessen werden“, so beschreibt die Münsterbaumeisterin die zeitintensive Prozedur. Immerhin kann sie verkünden: „Die Beleuchtung funktioniert nun wieder – ein Steuerungsgerät war defekt.“ Das Gerüst wurde mittlerweile wieder aufgebaut.
Die Rauchabzugsanlage im Chor war ebenfalls defekt, wurde aber von einer Firma bereits wieder instand gesetzt. Auch die Brandmeldeanlage war zwischenzeitlich ausgefallen – läuft aber wieder. „Unsere Lüftungsanlage und einige Rechner in der Bauhütte waren beschädigt – laufen aber wieder beziehungsweise mussten ersetzt werden“, so Vormann. Zudem funktionierten einige Steuerterminals im Bereich des Shops und des Turmaufstiegs nicht mehr und wurden beschädigt – auch sie tun nun wieder ihre Arbeit.
Ebenfalls klar ist mittlerweile: Beim Einschlag wurden zwei Blitzschutzverbindungen von den Blitzschutzleitungen gelöst, welche nun wieder repariert und befestigt wurden. Zudem seien einige Beleuchtungskörper im Haus durchgeglüht.
Noch immer geht die Fehlersuche im Ulmer Münster weiter
Noch sind die Untersuchungen nach dem lauten Blitzeinschlag nicht abgeschlossen. „Nach zwei Fehlern suchen wir noch, wir sind aber zuversichtlich, diese zu finden“, sagt Vormann. Insgesamt sei man froh, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein.
Allem in allem habe die Fehlersuche die meiste Zeit verschlungen und auch vermutlich gekostet, betont die Münsterbaumeisterin. Wie viel Geld die Untersuchungen, Reparaturen und Ersatzbeschaffungen konkret verschlingen werden, wisse man aktuell aber noch nicht. „Das wird sicherlich noch einige Zeit dauern.“
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