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Neu-Ulm
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Christina Reiter und Gisela Hoßfeld-Weber stellen ihre Kunst im Landkreis Neu-Ulm aus

Oberfahlheim

Ein Fest fürs Auge im Museum für bildende Kunst

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    Die Augsburger Künstlerin Christine Reiter vor Hochdruck-Unikaten, die sie in ihrer Ausstellung "Terrain" in Oberfahlheim im Museum für bildende Kunst im Landkreis Neu-Ulm zeigt.
    Die Augsburger Künstlerin Christine Reiter vor Hochdruck-Unikaten, die sie in ihrer Ausstellung "Terrain" in Oberfahlheim im Museum für bildende Kunst im Landkreis Neu-Ulm zeigt. Foto: Stefan Kuemmritz

    Hohe Kunst kommt in den Landkreis Neu-Ulm, wo zwei neue Ausstellungen am 7. Mai, um 19 Uhr im Museum für bildende Kunst in Oberfahlheim eröffnet werden. In der Hauptausstellung zeigt die Augsburger Künstlerin Christine Reiter unter dem Titel „Terrain“ Druckgrafiken, Zeichnungen und Objekte. Die Kabinettsausstellung „Zeit(t)räume“ im Obergeschoss bestreitet die gebürtige Weißenhornerin und heute in Senden lebende Gisela Hoßfeld-Weber mit Arbeiten auf Papier. Zur Einführung der Vernissage spricht Renate Miller-Gruber, Vorstandsmitglied im Kunstverein Augsburg.

    Augsburger Künstlerin stellt in Oberfahlheim aus

    In den Arbeiten der gebürtigen Schwabmünchnerin Christine Reiter spiegelt sich ihre berufliche Tätigkeit wider: Sie ist freischaffende Malerin und Grafikerin. Die 70-jährige Künstlerin, die unter anderem 2022 mit dem komplett in schwarzen, weißen und grauen Tönen gehaltenen und mit dem Skalpell gekratzten „Fernsicht 2“ den Grafikpreis in Senden gewann, schöpft Ideen für ihre Arbeiten aus der Natur und lässt diese in ihren teils völlig abstrakten Werken in vielfältiger Weise lebendig werden. „Wenn von Terrain gesprochen wird“, erklärt sie, „zieht es uns gedanklich in dicht bewachsene, oft schwierige, unebene oder gar unwegsame Gefilde.“ Diese zu erkennen und zu durchdringen, ist letztlich Aufgabe der Betrachter und Betrachterinnen.

    Druckgrafiken bilden den Kern ihrer Ausstellung in Oberfahlheim. Konkreter wirken die dreidimensionalen Objekte der Autodidaktin, die ihre erste Ausstellung 1998 in Augsburg hatte und die sich seitdem permanent mit Druckgrafiken beschäftigt. Ihre Objekte sind allesamt aus Pappmaché gefertigt und wirken mitunter sehr realistisch. Das wird insbesondere bei ihrer großen, grün gefärbten Gebirgsinstallation im Gewölbekeller deutlich. „Sehr reizvoll bei meinen Pappmaché-Arbeiten ist, dass man das Material kaum erkennen kann“, weist Reiter auf eine Besonderheit bei ihren Objekten hin. „Da kann man beim Betrachten leicht in die Irre geführt werden.“

    Die „Power und Farbe der Natur“ auf der Leinwand im Landkreis Neu-Ulm

    Eine Besonderheit bei den Arbeiten der Künstlerin ist auch die ausgestellte Serie von Hochdruck-Unikaten von Polystyrolschaumplatten auf Drucker-Endlospapier, die Ende 2024/Anfang 2025 quasi als Experiment entstanden sind. Wobei die Künstlerin immer wieder diese ziemlich dünnen Platten verwendet, die spontanes Arbeiten ermöglichen. „Die Arbeiten auf Endlospapier sind welche, die ich eigentlich als Skizzen oder als Momentaufnahmen bezeichnen würde“, so Reiter. „Ich habe sie aus spontanen Ideen entwickelt. Ich probiere eben gerne Verschiedenes aus.“ Ihre Drucke, darunter viele Holzschnitte, haben keine Auflage, „es sind allesamt Unikate.“

    In der kleineren Kabinettausstellung zeigt Gisela Hoßfeld-Weber, vorwiegend abstrakte, oft farbige Arbeiten, die sie in verschiedenen Variationen mit Grafit, Wachskreide, Tusche und Aquarellfarben geschaffen hat. Hoßfeld-Weber wuchs in einer Künstlerfamilie auf und studierte in Pforzheim Grafikdesign. Auch sie ist sehr naturverbunden und will in vielen Werken die „Power und Farbe in der Natur“ darstellen. Aber sie weiß auch harte Kontraste zu schaffen. So bei den großformatigen Bildern, bei denen eine ganz feine Stricharbeit mit kräftigen, wie verknotet wirkenden Wachsstift-Linien kombiniert wird.

    Minimalistische Werke im Museum für bildende Kunst

    Die dicken Linien scheinen die darunter liegende, grazile Schicht geradezu erdrücken zu wollen. Dem gegenüber erklärt die Künstlerin, sie neige dazu, immer mehr minimalistisch, reduziert zu arbeiten. Etwas deutlich wird das bei den allerdings schön verspielten Papierarbeiten („sie sind sehr meditativ“) wie „Juniabend“, das Hoßfeld-Weber inspiriert durch Glühwürmchen schuf, die sie im Wald gesehen hat. Auch in dieser Ausstellung wird die Vielseitigkeit der 72-jährigen Künstlerin wieder einmal deutlich.

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