Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Eine Hommage an das Individuum – Ausstellung von Myrah Adams im Sendener Rathaus

Senden

Eine Hommage an das Individuum – Ausstellung im Sendener Rathaus

    • |
    • |
    • |
    In der Kunst von Myrah Adams erheben sich Individuen aus einer oft grauen und anonymen Masse.
    In der Kunst von Myrah Adams erheben sich Individuen aus einer oft grauen und anonymen Masse. Foto: Dagmar Hub

    Im Sendener Rathaus präsentiert der Kunstverein Senden Zeichnungen und Collagen der in Offenhausen und auf Sardinien lebenden Künstlerin Myrah Adams, einer der produktivsten Künstlerinnen der Region. „Mensch/Masse/Macht“ ist eine Einzelausstellung, die sowohl einen Überblick über ältere Werke als auch über neue Arbeiten der 1948 in Jünkerath geborenen Künstlerin vermittelt.

    Myrah Adams zeigt die Dynamik zwischen Individuum und Masse im Sendener Rathaus

    Myrah Adams, die in der Vergangenheit auch für mehrere Museen und Gedenkstätten tätig war, zeigt den Menschen als schiere Masse, oft gesichtslos, eingesperrt hinter Glas, Mauern, Zäunen oder gefesselt. Ihr 2022 geschaffenes „Gruppenbild mit Dame“ besteht aus einer Masse grauer Männer mit Krawatten, die an die grauen Herren aus Michael Endes „Momo“ erinnern – und einer einzelnen Frau, lächelnd, freundlich, kenntlich. Wer hat hier die Macht? Die Masse aus Männern, oder die eine Frau, die alle Aufmerksamkeit auf sich zieht?

    Immer wieder sind es Frauen, die wie Hoffnungsträger in einer düsteren Menschen- oder Männermasse wirken – vier lachende Frauen unterschiedlichen Alters im Bikini zum Beispiel, in einer Masse von Menschen, gekleidet in Schutzanzügen oder Uniformen und mit verbundenen Augen. Blind, als „Gefährten des Sisyphos“. Um das Individuum geht es, um das Unikat im Gegenüber zur Eintönigkeit der Masse, die auch als Ansammlung Sprüche produzierender Hohlköpfe erscheint. Viele dieser Werke, die eigentlich Metaphern sind, entschlüsseln sich erst im gesellschaftlichen Kontext ihrer Entstehungszeit.

    Adams Werke in Senden verarbeiten auch die Corona-Pandemie

    Eine vierstellige Zahl von Zeichnungen und seit 2017 auch Collagen dürfte Myrah Adams in ihrer Künstlerinnenlaufbahn geschaffen haben. Auch die Corona-Pandemie hat ihre Spuren in diesem Werk hinterlassen, so in „Abstandregelverstoß“ aus dem Jahr 2020. Sich selbst hat Myrah Adams in einem Selbstbildnis voller Leben gemalt – umgeben von roten Früchten wie Granatapfel und Äpfeln und roten Pilzen, mit roter Halskette.

    Info: „Mensch/Masse/Macht“ ist bis zum 18. Juli zu den Rathausöffnungszeiten im ersten Stock des Rathauses zu sehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden