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Ende der Ausnahmeregelung: Ulm hat jetzt eine Berufsfeuerwehr

Ulm

Schluss mit Ausnahmeregelung: Ulm hat jetzt eine Berufsfeuerwehr

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    Innenminister Thomas Strobl (Mitte) im Gespräch mit Feuerwehrkommandant Adrian Röhrle (rechts) und Oberbürgermeister Martin Ansbacher.
    Innenminister Thomas Strobl (Mitte) im Gespräch mit Feuerwehrkommandant Adrian Röhrle (rechts) und Oberbürgermeister Martin Ansbacher. Foto: Thomas Heckmann

    Durch eine Satzungsänderung hat die Feuerwehr Ulm seit dem Jahreswechsel eine Berufsfeuerwehr. Doch Ulms Feuerwehrkommandant Adrian Röhrle und der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) betonen unisono, dass sich für die Ulmer Bürger nichts ändert. Am Freitagnachmittag besuchte der Innenminister in seiner Funktion als oberster Feuerwehrmann des Landes die Ulmer Hauptfeuerwache. Kommandant Röhrle ging in einem Vortrag auf die Geschichte des Wandels von der „Freiwilligen Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften“ zu einer Abteilung Berufsfeuerwehr ein. Eigentlich verlangt das Landesfeuerwehrgesetz für Städte mit über 100.000 Einwohnern eine Berufsfeuerwehr, doch Ulm hat seit 1981 eine immer wieder verlängerte Ausnahmegenehmigung bekommen. Nun hat die Stadt ganz bewusst auf eine weitere Verlängerung verzichtet.

    Der Wettbewerb um geeigneten Nachwuchs wird größer

    Röhrle hat eine ganz einfache Erklärung für die Gründung der Berufsfeuerwehr in Ulm zu bieten: Nachwuchswerbung. Der Wettbewerb um geeigneten Nachwuchs wird größer und um zwischen den Berufsfeuerwehren Stuttgart, München und Augsburg bestehen zu können, ist es möglicherweise für die Bewerber attraktiver, bei einer Berufsfeuerwehr zu arbeiten als bei einer Freiwilligen Feuerwehr. Und der Kommandant verspricht auch, dass sich nach außen nichts ändert. Die Einsatzkleidung ändert sich genauso wenig wie die Fahrzeugbeschriftung. Nach außen treten die 14 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr sowie die Spezialeinheiten und die nun Berufsfeuerwehr genannte Abteilung stets gemeinsam auf. Auf dieses Miteinander legt Adrian Röhrle Wert. Das Miteinander der Ulmer Feuerwehr war auch der Schlüssel für die jahrzehntelange Ausnahmegenehmigung. Die rund 80 hauptamtlichen Feuerwehrleute wurden bei Großeinsätzen immer aus dem Ehrenamt unterstützt. So gibt es hinter der Feuerwache ein Wohnhaus für ehrenamtliche Feuerwehrleute. Nachts verstärken zwei von ihnen die acht hauptamtlichen Feuerwehrleute und rücken mit ihnen gemeinsam aus. An den Wochenenden sind tagsüber sogar neun ehrenamtliche Feuerwehrleute ständig auf der Wache, um gemeinsam mit acht Feuerwehrbeamten die Wachmannschaft zu stellen. Nur an Werktagen sind es tagsüber 16 Beamte, die sich im ersten Abmarsch um die jährlich rund 2500 Einsätze kümmern. Das wird auch zukünftig fortgeführt. Weit über 500 Ulmer sind als ehrenamtliche Feuerwehrleute in Ulm tätig.

    Landesweit gibt es Zuwächse bei den Jugendfeuerwehren

    Der Innenminister sprach auch den Nachwuchs an. Landesweit gibt es Zuwächse bei den Jugendfeuerwehren. Hier werden Jugendliche spielerisch an die Fähigkeiten der Feuerwehrleute herangeführt und so können sie dann bei Volljährigkeit in den aktiven Einsatzdienst übernommen werden. Knapp 200 Jugendliche sind in den Jugendfeuerwehrabteilungen in Ulm aktiv. Durch die jetzt erfolgte Satzungsänderung der Feuerwehr ist es zukünftig auch möglich, eine Kinderfeuerwehr zu gründen. Zusätzlich zu den Stadtteilfeuerwehren und der Jugendfeuerwehr gibt es eine Altersabteilung, einen Musikzug in Lehr, eine Rettungshundestaffel und auch die Notfallseelsorge mit ihren gut 50 Mitgliedern gehört der Feuerwehr Ulm an. So kommen über 1100 Helfer zusammen.

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