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Erster Aktionstag Inklusion im Landkreis: Das ist in Neu-Ulm, Weißenhorn & Illertissen geboten

Landkreis Neu-Ulm

Das ist beim ersten Aktionstag zur Inklusion im Landkreis Neu-Ulm geboten

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    Wie kommen Menschen mit Behinderung im Alltag zurecht? In Weißenhorn lässt sich das am Samstag zum Aktionstag Inklusion bei einem Rollstuhl-Parkour auf dem Hauptplatz erleben.
    Wie kommen Menschen mit Behinderung im Alltag zurecht? In Weißenhorn lässt sich das am Samstag zum Aktionstag Inklusion bei einem Rollstuhl-Parkour auf dem Hauptplatz erleben. Foto: Daniel Maurer dpa (Symbolbild)

    Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung war eigentlich schon am Montag, 5. Mai. Und eigentlich gibt es den auch bereits seit 1992. Im Landkreis Neu-Ulm aber finden dazu am kommenden Wochenende erstmals Veranstaltungen statt. In Neu-Ulm, Illertissen und Weißenhorn wird es am Samstag jeweils Events geben, auf die Beine gestellt von mehreren im Landkreis tätigen Organisationen und Institutionen für Menschen mit Behinderung. „Alle zusammen, statt jeder für sich“ lautet das Motto. „Wir wollen alle zusammen sichtbar machen“, sagt Rebekka Schmitt. „Spaß haben“ und „Hämmung verlieren“ soll das Ziel sein.

    Schmitt ist seit Januar 2024 die erste sogenannte Verfahrenslotsin im Landkreis Neu-Ulm. Sie berät und begleitet junge Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg zu einer passenden Hilfe in der Freizeit, der Kindertagesstätte, der Schule, im Studium, bei der Ausbildung und Arbeit oder beim Thema Wohnen. Das Angebot ist freiwillig, unabhängig und kostenlos. Es soll nicht nur Menschen helfen, die bereits eine Behinderung haben oder denen eine droht. Auch Eltern eines behinderten Kindes, Pflegeeltern, gesetzliche Betreuer oder Erziehungsberechtige sollen unterstützt werden.

    Organisationen für Menschen mit Behinderung im Landkreis Neu-Ulm wollen sichtbar werden

    Von ihrer vorangegangenen Wirkungsstätte in Rostock, der Initiative „Kommune inklusiv“ bei der Aktion Mensch, habe Schmitt den Europäischen Protesttag bereits gekannt. Nachdem sie im Neu-Ulmer Landratsamt ihre Arbeit aufgenommen hatte, sei bei Treffen mit Vertretern des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), der Lebenshilfe Donau/Iller sowie dem Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW), den drei größeren Einrichtungen für Offene Behindertenarbeit (OBA), die Frage aufgekommen: Wo sind wir sichtbar im Landkreis? Wo machen wir mit?

    Herausgekommen ist unter anderem der Aktionstag Inklusion am 10. Mai im Landkreis Neu-Ulm. Neben den drei genannten sowie dem Landkreis sind daran auch noch die Organisation Blickpunkt Auge, die Freiwilligenagentur Hand in Hand, die Gruppe Blickwinkel Inklusion, die Arbeiterwohlfahrt (AWO) sowie die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatungsstelle (EUTB) beteiligt. An drei Standorten im Landkreis soll es am Samstag einiges zu erleben geben:

    • Neu-Ulm: Auf dem Petrusplatz können Passanten während des Wochenmarktes zwischen 10 und 13 Uhr verschiedene Behinderungsarten erleben. Neben einem Glücksrad sowie kostenlosen Cocktails stellt die Stadt Neu-Ulm zudem ihre neue App für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen vor.
    • Weißenhorn: Auf dem Hauptplatz wird es zwischen 10 und 15 Uhr unter anderem möglich sein, einen Rollstuhl-Parkour selbst zu erleben. Weitere Mitmachaktionen, wie das Ausprobieren einer Sehbeeinträchtigungsbrille soll Menschen kurzzeitig das Gefühl vermitteln, wie es ist, mit einer Behinderung zu leben.
    • Illertissen: Vor dem Familienstützpunkt in der Hauptstraße 2 wird es eine inklusive Bilderausstellung geben sowie eine Fotobox samt einer Verköstigung.

    Weniger Protest, mehr Aktionen im Landkreis Neu-Ulm zum

    Der Europäische Protesttag findet seit mehr als 30 Jahren statt. In diesem Jahr steht er unter dem bundesweiten Motto „Wir sind 10 Millionen - Menschenrechte sind nicht verhandelbar!“. Im Landkreis Neu-Ulm soll offensichtlich weniger der Protest, mehr der Austausch durch Aktionen in den Fokus gerückt werden. Bürgerinnen und Bürger sollen mit dem Thema Inklusion in Kontakt kommen. „Wir sind ganz viele im Landkreis, die sonst nicht immer richtig sichtbar sind. Jetzt stehen wir an dem Tag mal zusammen, um sichtbar zu werden“, sagt Schmitt. „Hinkommen, Spaß haben, sich austauschen, Hämmung verlieren und offen sein für die verschiedenen Stände“, erhofft sich die Verfahrenslotsin.

    An allen drei Standorten anwesend sein wird auch die erste Inklusionsbeauftragte im Landkreis Neu-Ulm, Krimhilde Dornach. Sie will den Aktionstag nutzen, um weitere Kontakte zu knüpfen. Denn bald steht das nächste größere landkreisübergreifende Event für Menschen mit sichtbarer und unsichtbarer Behinderung statt. Am 20. September soll es erstmals einen Inklusionsgipfel geben. Das finale Programm hierfür jedoch sei noch am Werden, berichtet Dornach.

    Hinweis: Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen anlässlich des Aktionstages Inklusion in Illertissen, Neu-Ulm und Weißenhorn sind auf der FamilienApp des Landkreises Neu-Ulm einsehbar: familie.landkreis-nu.de/veranstaltungen

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