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Erbstreit: Erwin Müller fordert Namensverzicht von Adoptivkindern

Ulm

Erbstreit mit Erwin Müller: Adoptivkinder fordern Millionen für Namensverzicht

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    Der Milliardär und Chef einer Drogeriekette: Erwin Müller. Hier in einem seiner Warenhäuser, Abt in Ulm.
    Der Milliardär und Chef einer Drogeriekette: Erwin Müller. Hier in einem seiner Warenhäuser, Abt in Ulm. Foto: Oliver Helmstädter

    Was sich bereits im Gerichtssaal des Ulmer Landgerichts andeutete, als Drogeriekönig Erwin Müller Ende Juli im Streit mit seinen erwachsenen Adoptivkindern einen Etappensieg einfuhr, wird jetzt offenbar Realität: Erwin Müller (wird am 8. September 92) und seine Frau Anita (66) beabsichtigen den Adoptionsvertrag mit ihren früheren Jagdfreunden aufzulösen.

    Das berichtet die Bild Zeitung. Die im Allgäu wohnenden Adoptivkinder, zwei Brüder, 65 und 59 Jahre alt, sowie die 42-jährige Ehefrau des Älteren, wollten sich auf Nachfrage der Redaktion dazu, am Telefon nicht äußern. Der Anwalt des Ehepaars Müller, Anton Steiner, war ebenso nicht zu erreichen. Der Prozess in Ulm hatte einen tiefen Einblick in das Leben des Milliardärs geboten, der rund um die Adoption „Euphorie im Herzen“ gespürt haben soll.

    Somit bleibt das Boulevardblatt die einzige Informationsquelle. Die Bild berichtet, dass die drei Noch-Adoptivkinder für die Löschung des Namens Müller, der seit der Adoption als Geburtsname in ihren Pässen stehe, zusammen 3,5 Millionen Euro fordern.

    Das Müller-Kaufhaus in Ulm. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 34.000 Mitarbeiter und rund 950 Auszubildende.
    Das Müller-Kaufhaus in Ulm. Das Unternehmen beschäftigt aktuell rund 34.000 Mitarbeiter und rund 950 Auszubildende. Foto: Oliver Helmstädter

    Erwin Müller: Vor Gericht in Ulm geht es um Geld

    Die Summe klingt im Gesamtzusammenhang fast schon bescheiden: Denn das Gericht legte den Streitwert im Erbschaftsstreit auf 30 Millionen Euro fest; das sei nach Paragraf 39 des Gerichtskostengesetzes der höchste überhaupt mögliche. Im Prozess wurden noch höhere Beträge genannt. Die Behauptung aus den Reihen der Adoptivkinder im Prozess: Die Drei hätten Erwin Müller, mit 2,7 Milliarden Euro Gesamtvermögen liegt er auf Platz 1129 der Forbes-Liste reichsten Menschen der Erde, durch Erbschaftricksereien geholfen, seine Firma zu retten. Die Rede war von 700 Millionen Euro bis einer Milliarde, die sich Erwin Müller durch die Adoption gespart habe. 

    Angedeutet wurde, dass ein Benachteiligter der Adoption Müllers einziger leiblicher Sohn sein könnte, weil sich dessen Erbteil durch die Adoption verringert hätte. Doch es blieb bei bruchstückhaften Andeutungen. Fakt ist: Müllers Drogeriekette hat nach eigenen Angaben rund 35.000 Mitarbeiter und mehr als 900 Filialen in Europa.

    Die Adoptivkinder sollen nun auf grob 1,2 Millionen Euro Prozesskosten sitzen. Eine Revision scheint damit unmöglich. Denn der Anwalt der Drei hatte nach der Urteilsverkündung zwar angekündigt, dass er in Berufung gehen wollte. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass sich ein Finanzier für die zweite Instanz findet. Eine erneute Stellungnahme von Anwalt Maximilian Ott dazu gab es auf Anfrage der Redaktion nicht. (heo/AZ)

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