
Falschbehauptung nach Messerattacke: Keine 1261 Tote durch Ausländer

Nach der tödlichen Messerattacke in Illerkirchberg verbreitet sich eine Falschbehauptung eines AfD-Bundestagsabgeordneten im Netz. Hier ein Faktencheck.
Wenn Flüchtlinge in Deutschland ein schweres Verbrechen begangen haben, werden schnell Zahlen zur vermeintlich höheren Kriminalität von Ausländern aufgetischt. Nachdem ein 27-jähriger Mann aus Eritrea am 5. Dezember in Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis) ein 14 Jahre altes Mädchen erstochen und ein weiteres schwer verletzt haben soll, behauptete der Brandenburger AfD-Bundestagsabgeordnete René Springer: Im Jahr 2021 hätten Ausländer vermeintlich 1261 Menschen in Deutschland getötet. Diese Zahl, die er der Kriminalstatistik entnommen haben will, verbreitet sich weit in sozialen Medien. Sie stimmt aber nicht.
Die genannte Zahl lässt sich zwar in der Kriminalstatistik finden. Sie bezeichnet allerdings Tatverdächtige und keine Fälle oder gar Opfer. Zudem wird der Wert vollkommen falsch eingeordnet, weil etwa neben vollendeten auch versuchte Taten eingerechnet sind. Die meisten Tatverdächtigen bei Straftaten gegen das Leben sind Deutsche.
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Die Diskussion ist geschlossen.
man kann nur beipflichten , dass die afd eine verfassungsgefährdende organisation ist. mit selbst gezimmerten zusammenhängen und verdrehten erhebungen versucht diese partei unfrieden, neid und hass zu säen(edit/mod/NUB 7.2)
Das wird die nicht überzeugen, die sowieso sofort darauf anspringen, wenn jemand mit Migrationshintergrund verdächtigt wird. Denn wer sich durch Vorurteile und nicht geübten Umgang mit Statistiken den Sündenbock im Kopf schon zurechtgezimmert hat, wird schwer davon loskommen. Menschen, die sowieso schon Vorurteile hegen, werden nun in diversen Statistiken wühlen, egal, ob verlässlich oder nicht, um irgendetwas entgegenzuhalten. Danke trotzdem für den Versuch.
@Lutz K. Um sich auf eine Pro oder Contra Kommentar einzuschießen Hr. Fähnchen im Wind?.
>> Die PKS erfasst ausschließlich Angaben der Polizei über Tatverdächtige. Ob ein Gericht diese später tatsächlich als Täter oder Täterin verurteilt, ist daraus nicht abzulesen. <<
Das hat keine Relevanz; über die objektive Täterschaft an sich besteht vielfach auch kein Zweifel.
Also z.B. die beiden Fälle in Würzburg:
Messerangriff in der Innenstadt und Axt-Attacke im Zug.
Kein Gerichtsurteil wegen Einweisung in die Psychiatrie oder wegen dämlichem Angriff auf SEK Südbayern.
>> In der PKS gibt es mehr Tatverdächtige als Taten – etwa wenn ein Verbrechen gemeinsam begangen wird. <<
Und dieser Versuch einer Argumentation soll uns nun beruhigen?
>> Die PKS verzeichnet sowohl vollendete Fälle als auch strafbare Versuche. Von den insgesamt 2980 Straftaten gegen das Leben waren mehr als die Hälfte (Download) im Versuchsstadium verblieben. <<
Sie wurden nicht getötet, sondern nur schwer verletzt?
>> Das zeigt sich schon daran, dass das BKA für die 2980 erfassten Fälle (Download) im Bereich Straftaten gegen das Leben insgesamt 3519 Tatverdächtige (2258 Deutsche und 1261 Nichtdeutsche) aufgenommen hat. <<
Bitte das einfach mal ins Verhältnis zu den absoluten Bevölkerungszahlen setzen.
Es gibt ja auch trennschärfere Zahlen wenn man es wissen will:
https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/KriminalitaetImKontextVonZuwanderung/KriminalitaetImKontextVonZuwanderung_2021.html?nn=62336
Haben Sie den mit diesem Link empfohlenen Bericht auch genau gelesen?
Bin schon gespannt auf die wertvollen Kommentare...