Dass etwa 62.000 junge Menschen in Bayern nicht wählen dürfen, nur weil die Regierung nicht bis zur nächsten Wahl gehalten hat, ist eine bittere Pille. Nicht nur für alle, die von der Wahl ausgeschlossen sind, sondern auch für ihre wahlberechtigten Altersgenossen.
Junge Menschen sind demografisch eine Minderheit in einer immer älter werdenden Gesellschaft. Ihre Sorgen und Wünsche werden oft nicht gehört. Sie haben in einer Zeit der Kriege und Krisen kaum Repräsentanten am Tisch der Entscheider, müssen aber mit den Folgen, den guten wie den schlechten, am längsten leben.
Viele Erstwähler sind bei der Bundestagswahl 2025 nun doch keine
Da Wahlen erfahrungsgemäß eher mit einem Versprechen von höheren Renten als mit von höheren BAföG-Sätzen gewonnen werden, sind junge Menschen oft erst Thema des politischen Diskurses, wenn sie etwas tun, das die Älteren stört – mit Fridays for Future auf die Straße gehen oder Selfies mit Alice Weidel zu machen.
Oder aber, wenn ihnen neue Aufgaben aufgebürdet werden sollen: So ist ein soziales Pflichtjahr nach der Schule und die Wiedereinführung des Wehrdiensts im Gespräch. Auch die vermeintliche Arbeitsscheu der Generation Z wird gerne bejammert. Und mehr von ihr gefordert. Aber das ist der falsche Ansatz. Die Frage sollte nicht nur sein: Was kann die Jugend für die Gesellschaft tun? Sondern auch: Was kann die Gesellschaft für die Jugend tun?
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