Könnte eine Auto-Fahrspur vor dem Ulmer Hauptbahnhof zu einer Fahrradstraße umgewandelt werden? Diese Frage werfen die Ulmer Grünen, SPD, kjt und Ralf Milde von der FDP auf. In einem Antrag an den Oberbürgermeister regen sie die Maßnahme für den Radverkehr konkret an. OB Martin Ansbacher möchte das Thema demnächst im städtischen Ausschuss gemeinsam diskutieren. Die IHK Ulm hält von dem Vorstoß rein gar nichts.
In nördlicher Richtung gibt es vor dem Ulmer Hauptbahnhof nur eine Fahrspur, in südlicher Fahrtrichtung sind es aktuell zwei. In den vergangenen Monaten sei während verschiedener Bauarbeiten in südlicher Fahrtrichtung auch nur eine Fahrspur vorhanden gewesen, die zweite Spur war für Taxen reserviert oder als provisorische Bushaltestelle ausgewiesen, erklären die genannten Gemeinderatsfraktionen und halten fest: „Eine Verschlechterung des Verkehrsflusses ist trotz dieser Reduzierung nicht eingetreten.“
Zu wenig Platz für Radfahrer?
Dagegen komme es zwischen Radfahrern und querenden Fußgängern immer wieder zu Konflikten, die auch auf das mangelnde Platzangebot für Radfahrende zurückzuführen seien. „Deshalb beantragen wir, dass die Verwaltung prüft, ob die dritte Fahrspur entlang des Bahnhofsplatzes in eine Fahrradspur umgewandelt werden kann. Insbesondere bitten wir um Vorschläge für die Verknüpfung der neuen Radspur mit dem Radweg vor dem Theater und Richtung Ehinger Tor“, heißt es im Antrag.
„Dieser Vorstoß kommt zur absoluten Unzeit“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Engstler-Karrasch den Antrag zur Begrenzung der Fahrspuren auf der Friedrich-Ebert-Straße. Mit der Erneuerung der B10 samt dem Umbau des Blaubeurer Rings und Neubau der Wallstraßenbrücke würde der Verkehr in der Innenstadt – und damit auch der dortige Handel und die Gastronomie – ohnehin auf eine „riesengroße Belastungsprobe“ gestellt.
Große Verunsicherung bei den Betrieben in der Innenstadt?
„Wenn zahlreiche Händler und Gastronomen aufgrund dieser großen verkehrlichen Herausforderungen sogar bei der eigentlich lang ersehnten Neugestaltung der Fußgängerzone über eine Verschiebung nachdenken, zeigt dies doch, wie groß die Verunsicherung und die Befürchtung in den Unternehmen ist. In dieser schwierigen Phase nun auch noch ein weiteres Fass aufzumachen, ist für uns schlichtweg nicht nachvollziehbar. Es darf kein Mehr an Baustellen und Engpässen geben“, sagt Engstler-Karrasch und appelliert an die Stadträte, den innerstädtischen Betrieben bei ihren Entscheidungen mehr Beachtung zu schenken und diese nicht als selbstverständlich hinzunehmen.

Der jetzige "Radweg" ist völlig unbrauchbar, in beide Richtungen. Und das nach einem Neubau. Eigentlich echt traurig. Muss man auch erstmal hinbekommen
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