Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Kitakrise in Ulm? Weil Erzieherinnen fehlen, müssen die Kinder früher abgeholt werden

Ulm

Kitakrise in Ulm? Weil Erzieherinnen fehlen, müssen die Kinder früher abgeholt werden

    • |
    • |
    Werden Öffnungszeiten in der Kita reduziert, müssen viele Eltern zwischen Beruf und Betreuung jonglieren.
    Werden Öffnungszeiten in der Kita reduziert, müssen viele Eltern zwischen Beruf und Betreuung jonglieren. Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)

    Gibt es eine Kitakrise in Ulm? Davon jedenfalls sprechen die Eltern einer Kita in der Ulmer Innenstadt. Grund ist ein erheblicher Personalmangel in der Einrichtung, der dazu führt, dass Öffnungszeiten reduziert werden. Jetzt wendet sich der Elternbeirat in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister, den Gemeinderat, die Diakonie und weitere Institutionen. „Wir fordern verlässliche Ganztagskinderbetreuung in Ulm“, heißt es darin.

    Bis zu 60 Kinder werden in der Kita Neue Straße 114 betreut. Doch aktuell sind die Öffnungszeiten donnerstags und freitags verkürzt. Statt bis 16.30 wird die Betreuung donnerstags nur noch bis 14 Uhr angeboten. Am Freitag müssen die Kinder spätestens um 12.30 Uhr abgeholt werden, statt wie bisher um 14.30 Uhr.

    Den Eltern geht es darum, wieder eine verlässliche Ganztagsbetreuung herzustellen, sie möchten eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Erzieherinnen erreichen und schlagen Maßnahmen vor, um neue Fachkräfte zu finden. „Die Situation der Kinderbetreuung in Ulm belastet nicht nur Eltern, sondern auch Kinder und Fachkräfte sehr. Es ist an der Zeit, dass die Stadtverwaltung und alle politisch Verantwortlichen sich intensiv für die Verbesserung der Betreuungssituation einsetzen, auch neue Lösungen ausprobieren und erproben“, heißt es im offenen Brief. Kinderbetreuung sei nicht nur ein gesamtgesellschaftliches Anliegen und betreffe die Lebensqualität der Kinder, sondern stelle auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicher.

    Personalmangel in mehreren Einrichtungen

    Derzeit gebe es in Ulm in mehreren Einrichtungen Personalmangel, der zu reduzierten Öffnungszeiten und teils auch Schließtagen führe. Diese Situation setze alle Beteiligten unter enormen Druck. „Die ständigen Unsicherheiten und die reduzierte Verfügbarkeit von Betreuungsangeboten betreffen vor allem Mütter, die arbeiten wollen oder müssen, alleinerziehende Elternteile und Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen“, heißt es. Für die Erzieherinnen steige die Arbeitsbelastung, manche würden sich deshalb für eine Abkehr vom Kita-Bereich entscheiden.

    Konkret möchten die Eltern einen „Ulmer Kita-Dialog“ anstoßen, um dieses gesamtgesellschaftliche Problem zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Im offenen Brief unterbreiten sie bereits konkrete Vorschläge: beispielsweise die Rekrutierung von Fachkräften in anderen Bundesländern und im Ausland. (dtp)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden