
Neue ICE-Trasse: Warum bleibt es in Neu-Ulm so still um die Bahnpläne?

Plus Es wird Zeit, dass sich der Stadtrat grundsätzlich zu den möglichen ICE-Trassen im Stadtgebiet positioniert. Gehört werden nur starke Stimmen.
Der Protest gegen die ICE-Neubautrasse schwillt an. Zuletzt hatte die Bürgerinitiative Schwabentrasse, kurz BISCHT, in Straß klargemacht, dass sie das Riesenprojekt für völlig überdimensioniert hält. Auch die Gemeinden vor allem im Bereich Augsburg wollen die Überlegungen der Bahn nicht unbedingt mittragen. Das ist alles legitim und in einer demokratischen Gesellschaft sind solche Diskussionen unabdingbar, auch wenn sich dadurch so manches Vorhaben verzögert oder gar mal in Luft auflöst, weil der Widerstand zu groß ist.
Beim Thema ICE-Trasse ist es in Neu-Ulm recht still
In diesem Zusammenhang fällt auf, wie ausgesprochen still es im Stadtgebiet von Neu-Ulm zugeht. Immerhin ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Bahn eine weitere Schneise durch das ohnehin schon recht mitgenommene Ried schlagen wird. Das hat durch die B10 und die jüngste Verbreiterung ohnehin schon schwer gelitten. Nun könnte auch noch eines fernen Tages der ICE hindurch rauschen. Von der ökologisch schlimmsten Idee, nämlich die Schienen einfach quer durchzulegen, ist die Bahn im vergangenen Jahr bereits abgerückt. Aber noch immer gehört zu den Überlegungen, die Trasse an die B10 heranzuführen und sie bis zum Autobahnanschluss Nersingen parallel laufen zu lassen, als eine Art Umfahrung von Burlafingen.
Im Stadtrat spielt die ICE-Trasse nur eine Nebenrolle
Natürlich gab es schon einige Wortmeldungen von Naturschützern. Doch im Stadtrat spielt der Bahnausbau nur eine Nebenrolle. Warum eigentlich? Dankenswerterweise unternimmt die CSU jetzt schon zum zweiten Mal ein Vorstoß, diese Angelegenheit gründlich im großen Kreis zu erörtern. Von den anderen kam da bisher recht wenig. Das ist sehr bedauerlich und sollte sich ändern. Es geht nicht darum, das Bahnprojekt abzulehnen, sondern es aus örtlicher Sicht verträglicher und somit besser zu machen. Deshalb wäre es wichtig, möglichst gemeinsam und entschieden aufzutreten. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Johannes Stingl hat es sehr treffend formuliert: "Wenn man sich nicht rührt, geht man unter." Nur starke Stimmen finden in der Regel Gehör.
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So einfach wie Sie es Herr Hinzpeter hier beschreiben, ist es nicht.
Was will die CSU von Ihrer Chefin Frau Albsteiger jetzt eigentlich? Geht es wirklich um eine Positionierung der Stadt Neu-Ulm oder doch eher um eine Positionierung der CSU oder besser einiger Stadträte.
Halten wir fest, die Bahn muss sehr ausführlich eine Vorabplanung für die verschiedenen Trassen erstellen. Hierzu muss sie Gutachter einschalten, ein durchaus teures Unterfangen. Final stellt die die Vor- und Nachteile pro Trasse vor und gibt eine Empfehlung ab.
Was jetzt Teile der CSU fordern, ist ebenfalls parallel ähnliche Untersuchungen durchzuführen. Etwas was viele Kosten verursacht.
Glaubt man der Bahn etwa nicht? Oder wieso will man hier knappes Geld ausgeben (-> siehe akute Sparmaßnahmen der Stadt).
Ist man ohne Gutachter nicht in der Lage politische Forderungen zu stellen. Untertunnelung Burlafingen, Halt in Burlafingen,…
Von Kommunalpolitiker erwarte ich auch mal aktives handeln ohne sich ständig auf Gutachten stützen zu müssen oder sich abzusichern.