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Landesposaunentag: Hier wird der Gottesdienst im Club gefeiert

Ulm

Konfettisegen beim Landesposaunentag

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    Der Landesposaunentag kommt auch an ungewöhnliche Orte für eine kirchliche Veranstaltung. Beim Gottesdienst im Club Cocoma gab es einen Konfettisegen.
    Der Landesposaunentag kommt auch an ungewöhnliche Orte für eine kirchliche Veranstaltung. Beim Gottesdienst im Club Cocoma gab es einen Konfettisegen. Foto: Maximilian Sonntag

    Wo Feiernde sonst zu Chartmusik und harten Beats tanzen, erklangen am Sonntagmorgen Posaunen und andere Blasinstrumente: Im Ulmer Club Cocomo feierten zahlreiche Bläserinnen und Bläser unter dem Motto „Alles Gute“ einen außergewöhnlichen Gottesdienst – in einer Location, die sonst für ihre Clubnächte bekannt ist. Der Landesposaunentag des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg erschließt sich bei seiner 50. Auflage auch ungewöhnliche Spielorte.

    So war der Gottesdienst im Club

    Der Veranstaltungsort mit dem „einzigartigen Charme eines alten Filmtheaters“ und dem „Vibe eines modernen Clubs“, wie die Betreiber auf ihrer Website schreiben, bot – neben dem einem Spontanauftritt im Freibad des Donaubads – einen dieser besonderen Schauplätze des 50. Landesposaunentags. Schon am Vormittag kletterten die Temperaturen draußen auf über 25 Grad – im Club selbst war es spürbar heißer. Doch die Bläserinnen und Bläser ließen sich davon nicht aufhalten.

    Der etwa 75- minütige Gottesdienst war lebendig und unterhaltsam gestaltet: Lieder wechselten sich mit kurzen Moderationen und interaktiven Elementen, wie Abstimmungen oder kleinen Interviewpassagen, ab. So berichtete Klara aus Tübingen, dass sie jeden Sonntag um 8 Uhr gemeinsam mit einer kleinen Gruppe auf dem Turm der Stiftskirche musiziert. Lukas aus Gerstetten erzählte von den Kochabenden, die seine Freunde und er nach den Musikproben veranstalten. Das sei eine echte Tradition geworden, so der junge Mann.

    Landesposaunentage finden seit 1901 statt

    Kleine Geschichten wie diese machten deutlich: Die Posaunenarbeit ist mehr als Musik – sie schafft Gemeinschaft. Der Landesposaunentag in Württemberg hat eine lange Geschichte: Der erste fand bereits am 16. Mai 1901 in Esslingen statt. Die Premiere in Ulm – zugleich der dritte Landesposaunentag insgesamt – wurde am 24. Mai 1906 mit 250 Bläsern gefeiert. Damals noch ohne Frauen. Bis zum Zweiten Weltkrieg kamen acht weitere Posaunentage an unterschiedlichen Orten hinzu, bevor 1946 der 12. Landesposaunentag in Ulm stattfand – und damit die Tradition begründet wurde, das Event im Zwei-Jahres-Rhythmus in der Donaustadt auszurichten. Posaunenarbeit ist in ganz Württemberg von Bedeutung. Es gibt rund 650 Posaunenchöre, 16.500 Bläserinnen und Bläser, etwa 530 ehrenamtliche sowie circa 120 bezahlte Chorleiter. Das Organisationsteam hat den Landesposaunentag in Ulm mit viel Kreativität und Akribie geplant.

    Die Auswahl des Cocomos als Gottesdienst-Location zahlte sich aus. Das besondere Ambiente verlieh den Klängen von Blechbläsern eine eindrucksvolle Wirkung. Ein kleiner Chor auf der Bühne gab den Takt vor. Auch die Marschroute der Messe war klar: Sie sollte bunt, laut, feierlich und fröhlich werden. Da passte das Ende des Gottesdienstes perfekt ins Konzept. Die Bläserinnen und Bläser sollten ein kräftiges forte spielen, das eine Konfettikanone auslöst – der „Konfettisegen“ als symbolischer Abschluss des Gottesdienstes. Ein gelungener Höhepunkt.

    Der Landesposaunentag 2025 ging mit dem großen Gemeinschaftskonzert auf dem Münsterplatz zu Ende. Mehrere tausend Bläserinnen und Bläser hatten sich dort mit ihren Instrumenten versammelt. Wie auch bei den vergangenen Auflagen das unbestrittene Highlight.

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