Nach dem mutmaßlichen Anschlag in der Mannheimer Innenstadt mit mindestens zwei Toten am Montag hat die Ulmer Polizei ihre Präsenz deutlicher gezeigt. Unmittelbar nach den ersten Meldungen aus Mannheim hatten sich Streifenwagen in Ulm in Innenstadtnähe postiert. Hinweise auf einen Bezug des Vorfalls in Mannheim zu Ulm sind bislang nicht bekannt. „Wir haben das gemacht, um das Sicherheitsgefühl zu stärken“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ulm auf Nachfrage unserer Redaktion.
Bei Temperaturen im zweistelligen Bereich saßen am Nachmittag zahlreiche Menschen in den Cafés, die spontan ihre Außenbestuhlung nutzbar gemacht hatten. Der Sonnenschein verlockte nicht nur zum Flanieren am Rosenmontag, der in den Ulmer Schulen ein Ferientag ist. Unter anderem auf dem Hans-und-Sophie-Scholl-Platz stand ein Streifenwagen, dessen Besatzung die Menschen auf den Sitzbänken am Parkhaus genauso im Auge hatte wie die Fahrgäste an der gut frequentierten Bushaltestelle Rathaus.
Ulmer Polizei wegen Mannheim: „keine Anhaltspunkte für eine Gefahrenerhöhung für Veranstaltungen“
Später veröffentlichte das Polizeipräsidium Ulm aufgrund der aktuellen tragischen Ereignisse in Mannheim noch eine Pressemitteilung. Darin heißt es: „Derzeit liegen keine Anhaltspunkte für eine Gefahrenerhöhung für Veranstaltungen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ulm vor. Das Polizeipräsidium Ulm beurteilt weiterhin permanent die Lage im Vorfeld von allen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich stattfindenden Veranstaltungen.“

Zum Schutz der Bevölkerung und zur Stärkung des Sicherheitsgefühls aber wurde und werde die polizeiliche Präsenz vor allem bei den am Montag und in den kommenden Tagen stattfindenden Faschingsveranstaltungen und in Fußgängerzonen der Städte „deutlich erhöht“. Die Polizei solle für die Besucherinnen und Besucher jeweils vor Ort sichtbar sein, „um das Sicherheitsgefühl objektiv zu verstärken“. Bereits bestehende Sicherheitskonzepte sollen fortwährend angepasst werden, heißt es. Die Ulmer Polizei stehe „in einem engen Austausch mit den zuständigen Behörden und den jeweiligen Veranstaltern“.
In Mannheim rast ein Auto durch die Innenstadt: mindestens zwei Tote
In der Mannheimer Innenstadt war ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Dabei kamen nach mindestens zwei Menschen ums Leben, zehn weitere wurden teils schwer verletzt. Der mutmaßliche Autofahrer, ein 40-jähriger Deutscher aus Rheinland-Pfalz, wurde festgenommen. Er liegt verletzt in einer Klinik. Die Polizei geht nicht von Mittätern aus. Die Hintergründe sind unklar, die Ermittler gehen derzeit aber nicht von einem politischen Motiv aus. Laut SWR soll der Mann schon früher psychisch auffällig gewesen sein.

Nach Augenzeugenberichten soll der Mann mit seinem Wagen vom Friedrichsring kommend in die Planken gerast sein und auf Höhe des Paradeplatzes mehrere Passanten an- oder umgefahren haben. Auf den Planken und rund um den Wasserturm findet derzeit ein Fasnachtsmarkt mit Dutzenden Imbissbuden und Fahrgeschäften statt.
Mannheim liegt im Norden Baden-Württembergs an der Grenze zu Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. (mit dpa)

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