Mit diesen digitalen Projekten soll die Stadt Neu-Ulm smart werden
Plus Ein Konzept mit 16 Projekten soll Neu-Ulm auf dem Weg zur Smart City voranbringen – vom Mülleimer mit Sensoren bis zum "digitalen Zwilling".
Welche digitalen Angebote können den Menschen in Neu-Ulm künftig im Alltag nützlich sein? Mit dieser Frage haben sich Fachleute der Stadt intensiv auseinandergesetzt und zusammen mit Expertinnen und Experten sowie Bürgerinnen und Bürgern ein integriertes digitales Stadtentwicklungskonzept (Idek) erarbeitet. Dieses wurde Ende vorigen Jahres beschlossen. Das sind die 16 Projekte, an denen die Stadt arbeitet.
- Digitaler Zwilling: Als digitales Abbild Neu-Ulms soll ein virtuelles, interaktives 3D-Stadtmodell entwickelt werden. Geplante Bauvorhaben könnten damit dreidimensional dargestellt und beispielsweise Auswirkungen auf das Stadtbild oder die Verschattung von Häusern veranschaulicht werden. Auch für Simulationen zu Hochwasser sowie zu Lärm-, Abgas- und Schadstoffbelastung könnte das Modell genutzt werden. Im Rathaus wird das Vorhaben mit hoher Priorität verfolgt, doch die Umsetzung erfolgt wohl erst langfristig. Das Wirkungspotenzial wird als sehr hoch eingeschätzt.
- Smarte Beleuchtung: Zur Verringerung von Lichtverschmutzung und um Energie einzusparen, soll die Beleuchtung von Geh- und Radwegen über Bewegungssensoren gesteuert werden. Stellenweise gibt es das bereits, etwa im Glacis Ost oder im Muthenhölzle. Langfristig soll die Sensortechnik jedoch überall eingesetzt werden, wo es sinnvoll und technisch machbar ist. Priorität: hoch. Zeitraum: mittelfristig. Wirkungspotenzial: hoch.
- Energiemanagement: Für öffentliche Liegenschaften soll ein systematisches Energiemanagement eingeführt werden. Der Einsatz von digitaler Messtechnik soll helfen, Strom, Wasser und Wärme und somit Geld zu sparen. Priorität: sehr hoch. Zeitraum: kurzfristig. Wirkungspotenzial: sehr hoch.
- Klimadateninformationssystem: Auf öffentlichen Flächen sollen Klimadaten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt sowie Feinstaub- und Stickstoffoxide über Sensoren erhoben werden. Damit kann die Stadt kurzfristig auf Belastungen reagieren, etwa mit einem Hitzeaktionsplan, oder die Daten für ihre strategische Planung nutzen, zum Beispiel zur Feinstaubminderung. Priorität: mittel. Zeitraum: langfristig. Wirkungspotenzial: sehr hoch.
- Digitaler Klimaaktionsplan: Eine Online-Plattform soll als Kommunikations- und Beteiligungsmedium genutzt werden, um die städtische Klimaschutzstrategie in der Öffentlichkeit transparent zu machen und als Plattform zur Wissensvermittlung. Priorität: hoch. Zeitraum: mittelfristig. Wirkungspotenzial: hoch.
Mülleimer in Neu-Ulm werden mit Sensoren ausgestattet
- Smartes Abfallmanagement: Öffentliche Mülleimer und Container sollen mit Sensoren ausgestattet werden, die in Echtzeit den aktuellen Füllstand übermitteln. Standorte mit hohem Publikumsverkehr könnten mit autarken, mit Solarenergie betriebenen Solar-Abfallbehältern bestückt werden. Die ersten vier sind bereits bestellt und sollen am Donauufer aufgestellt werden. Priorität: hoch. Zeitraum: mittelfristig. Wirkungspotenzial: hoch.
- Städtisches Grün digital erlebbar machen: Geschaffen werden soll ein digitales Informationsangebot zu Pflanzen in städtischen Grünflächen und Parkanlagen. Dazu sollen Schilder mit QR-Codes angebracht werden. Priorität: mittel. Zeitraum: mittelfristig. Wirkungspotenzial: mittel.
- Digitale Baumpatenschaften: Standorte und Baumarten sollen aus dem städtischen Baumkataster im Geodatenportal öffentlich zugänglich gemacht werden. Bürgerinnen und Bürger können sich zeitweise oder längerfristig als Pate für einzelne Bäume eintragen und diese gießen. Priorität: mittel. Zeitraum: mittelfristig. Wirkungspotenzial: hoch.
- Multimodalitäts-App: Eine integrierte Anwendung zeigt alle zur Verfügung stehenden Mobilitätsarten, Dauer und Kosten. Mit enthalten sind die passende Bushaltestelle, Verleihstation, Park and Ride oder Mitfahrgelegenheiten. Ticketkäufe sollen über die Anwendung laufen, die gemeinsam mit der Stadt Ulm und den SWU entwickelt wird. Priorität: hoch. Zeitraum: mittelfristig. Wirkungspotenzial: hoch.
- Dynamische Fahrgastinformation: Fahrgäste erfahren aktuell und minutengenau durch digitale Anzeigen, wann der nächste Bus fährt. Im Zuge einer zweistufigen Ausbauinitiative sollen 52 von insgesamt 130 Haltestellen im Stadtgebiet Neu-Ulm mit DFI-Anlagen ausgestattet werden. Priorität: hoch. Zeitraum: kurzfristig. Wirkungspotenzial: mittel.
- Rollendes Stadtmobil: Ein Bus soll mit Hard- und Software ausgestattet werden und für Veranstaltungen und Workshops in die Stadtteile fahren, um Menschen für digitale Themen zu begeistern. Mit an Bord sollen beispielsweise ein 3-D-Drucker oder Virtual-Reality-Brillen sein. Priorität: mittel. Zeitraum: langfristig. Wirkungspotenzial: hoch.
Das Heiners gegenüber der Glacis-Galerie wird zum Begegnungsort
- Heiners: Der Neubau am Heiner-Metzger-Platz soll 2025 fertig sein. Dort kommen unter anderem die Stadtbücherei und der Generationentreff unter. Außerdem Büros, Gastronomie und Wohnungen. Darüber hinaus könnte er zu einer Anlaufstelle für digitale Projekte werden. Priorität: hoch. Zeitraum: mittelfristig. Wirkungspotenzial: hoch.
- Computerklub für Seniorinnen und Senioren: Ein kostenfreier digitaler Stammtisch soll älteren Menschen die Möglichkeit geben, sich regelmäßig zu aktuellen digitalen Themen mit Experten auszutauschen. Der Klub ist als Ergänzung zu bestehenden Angeboten wie dem Computertraining des Senioren-Treffs Internet und Computer (STIC) gedacht. Priorität: hoch. Zeitraum: mittelfristig. Wirkungspotenzial: mittel.
- Städtische Datenplattform: Neu-Ulm will einen stärkeren Fokus auf offene Daten (Open Data) legen. Eine solche Datenplattform könnte zum Beispiel Echtzeit-Verkehrsdaten bündeln und analysieren oder zur smarten Abfallentsorgung genutzt werden. Priorität: sehr hoch. Zeitraum: langfristig. Wirkungspotenzial: sehr hoch.
- Lorawan: Das Netz soll in Neu-Ulm ausgebaut werden. Die Abkürzung Lorawan steht für „Long Range Wide Area Network“. Dabei handelt es sich um eine Funktechnologie, mit der per Sensoren ermittelte Daten über eine größere Entfernung übertragen werden können. Aktuell sind in Ulm und Neu-Ulm bereits Projekte zum Hochwasserschutz, der Feinstaubmessung und der Verkehrszählung im Aufbau. Priorität: hoch. Zeitraum: mittelfristig. Wirkungspotenzial: hoch.
- Projektlandkarte: Über den aktuellen Stand der verschiedenen Maßnahmen soll eine Smart-City-Projektlandkarte informieren, die fortlaufend aktualisiert wird. Bürgerinnen und Bürger sollen Rückmeldung geben und so an der digitalen Gestaltung mitwirken können. Priorität: hoch. Zeitraum: kurzfristig. Wirkungspotenzial: hoch.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.