
Weiterer mutmaßlicher Drogendealer sitzt nach Machetenangriff in Haft

Beteiligte des Machetenangriffs in Ulm wurden längst verurteilt. Die Ermittler haben ein Jahr später aber einen weiteren Verdächtigen dingfest gemacht.
Der Machetenangriff im Februar vergangenen Jahres in der Ulmer Oststadt galt juristisch zwar längst als abgeschlossen. Vier Beteiligte wurden im November am Landgericht Ulm zu Bewährungsstrafen verurteilt. Ein 24-Jähriger war zuvor bereits zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und acht Monaten verurteilt worden. Für die Ermittlungsbehörden war in dieser Angelegenheit die Arbeit aber noch nicht vollends beendet. DNA-Spuren an einem Kokain-Päckchen führten zu einem weiteren Verdächtigen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilt. Am Dienstag wurde ein 45-Jähriger festgenommen. Er sitzt nun in Untersuchungshaft.
Der Streit unter den rivalisierenden Drogendealern hatte an jenem Abend des Valentinstages 2022 zu der blutigen Auseinandersetzung in der Friedenstraße geführt und in der Öffentlichkeit großes Aufsehen erregt. Nachdem ein 24-Jähriger in seiner Wohnung in der König-Wilhelm-Straße überfallen worden war, nahm er mit einer Machete die Verfolgung der Angreifer auf. Auf offener Straße kam es zum Tumult, ein Mann kam verletzt ins Krankenhaus. Weitere Beteiligte flüchteten, konnten aber ermittelt und gefasst werden.
Beteiligte des Machetenangriffs wurden wohl bei Drogendeal im Raum Neu-Ulm festgenommen
Wie die Ermittler jetzt mitteilen, wurden die flüchtigen Beteiligten damals von Ulmer Kriminalpolizei festgenommen, als sie wohl gerade dabei waren, einen Drogendeal unter Dach und Fach zu bringen. Kokain im mittleren zweistelligen Grammbereich sollte den Besitzer wechseln. Doch die Ulmer Beamten machten sie dabei auf frischer Tat dingfest.
Weil sich das alles offensichtlich auf bayerischer Seite abspielte, nahm auch die Neu-Ulmer Kriminalpolizei damals die Ermittlungen auf und wertete mehrere Beweismittel aus. Unter anderem wurde ein abgepacktes Paket mit Kokain, das beim oben genannten Handel übergeben wurde, kriminaltechnisch untersucht. Mit vollem Erfolg: Es wurde DNA gefunden und extrahiert, die sodann einem 45-Jährigen zugeordnet werden konnte, der sich zum Zeitpunkt der Festnahme aber nicht am Übergabeort befand.
Polizei: Große Mengen Drogen bei 45-jährigem Verdächtigen gefunden
Aufgrund des Verdachts, ebenfalls mit dem Kokain in Berührung gekommen und am Handel mit dem verbotenen Betäubungsmittel beteiligt gewesen zu sein, kam es am Dienstag zur Durchsuchung. Dabei konnten bei dem Mann große Mengen Betäubungsmittel, unter anderem circa 100 Gramm Marihuana und circa 200 Gramm Kokain sowie Amphetamin im mittleren zweistelligen Grammbereich sichergestellt werden. Somit habe sich der Tatverdacht gegen den 45-Jährigen erhärtet, Betäubungsmittelhandel in größerem Umfang zu betreiben.
Dem Beschuldigten sei folglich die vorläufige Festnahme erklärt worden. Noch am selben Tag erfolgte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen eine Vorführung vor der Haftrichterin des Amtsgerichts Memmingen, die eine Untersuchungshaft anordnete. (AZ/krom)
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