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Neu-Ulm: Uniklinik Ulm kooperiert mit Kreisspitalstiftung zur Defizitreduzierung

Landkreis Neu-Ulm

Es wird schon operiert: So läuft die Kooperation zwischen Uniklinik und Kreisspitalstiftung

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    In der Donauklinik Neu-Ulm arbeiten seit kurzem auch Operationsteams der Uni-Frauenklinik.
    In der Donauklinik Neu-Ulm arbeiten seit kurzem auch Operationsteams der Uni-Frauenklinik. Foto: Alexander Kaya

    Die Ulmer sind da: Seit dem Frühjahr arbeiten Operationsteams der Uniklinik auch in der Neu-Ulmer Klinik. Damit ist ein erster Schritt in der lange versprochenen Kooperation über die Donau hinweg vollzogen – und das wirkt sich finanziell bereits aus, denn die Kreisspitalstiftung bekommt dafür dringend benötigtes Geld. In Zukunft könnte eine noch engere Zusammenarbeit folgen, wie Professor Udo Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor der Uniklinik, gegenüber unserer Zeitung sagte.

    Das Defizit der Kreisspitalstiftung schrumpft ein wenig

    Der neue Stiftungsdirektor Torsten Strehle muss das horrende Defizit der Kreiskliniken deutlich drücken. Stand Anfang vergangenen Jahres noch ein geschätztes Rekorddefizit von 19 Millionen Euro für 2025 im Raum, so gehen die jüngsten Schätzungen nun von „nur“ noch 16,8 Euro aus. So sieht es der Wirtschaftsplan für dieses Jahr vor. Die Kreisspitalstiftung befinde sich auf dem richtigen Weg, wie Strehle am Dienstag im Gesundheitsausschuss des Landkreises erläuterte. Aktuell liege man bei einem prognostizierten Minus von 16,9 Millionen Euro. Doch diese leichte Abweichung vom Wirtschaftsplan werde am Ende des Jahres wieder korrigiert sein, verspricht der Stiftungsdirektor – und das hat mit der Ulm/Neu-Ulmer Kooperation zu tun.

    Die Klinikkooperation Ulm/Neu-Ulm ist noch ein zartes Pflänzchen

    Das Uniklinikum nutzt das Neu-Ulmer Haus tageweise für Operationen: „Die kommen mit einem kompletten Team. In hohen Stückzahlen wird dann ambulant operiert.“ Im Gegenzug nimmt die Kreisspitalstiftung rund 100.000 Euro ein, damit wäre man wieder im Plan. Strehle: „Es ist ein kleines Pflänzchen, aber es ist ein Pflänzchen.“ Udo Kaisers hatte in einem Gespräch mit unserer Redaktion, das bereits vor einigen Tagen geführt wurde, gesagt, dass Teile der Frauenklinik bereits seit April Einrichtungen in Neu-Ulm nutzten. Vorher habe es intensive Gespräche im Bereich der Chirurgie gegeben, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte. So etwas könne man sich auch auf anderen Gebieten vorstellen: „Wir sind mit der Spitalstiftung in sehr gutem Austausch.“

    Nach den Worten von Strehle wurde in den vergangenen Monaten sehr viel „angeschoben“, um die drei Häuser der Kreisspitalstiftung voranzubringen und das Defizit abzubauen. Das findet seinen Niederschlag in 53 Projekten, die sich wiederum in 143 Teilprojekte aufsplitten. Dabei geht es unter anderem um „Kosten- und Erlösoptimierung“, Digitalisierung, ein neues Medizinkonzept (das laut Strehle noch nicht erarbeitet werden kann, da die neuesten gesetzlichen Vorgaben nicht bekannt sind) oder um die Personalgewinnung. Altersbedingt habe es zuletzt viele Abgänge gegeben, entscheidende Führungsstellen müssten noch besetzt werden.

    Der Stiftungsdirektor ist zufrieden

    Den größten Bedarf hat die Stiftung im Bereich der Pflege. Da trifft es sich gut, dass in der neu geschaffenen Pflegeschule alle Klassen mittlerweile besetzt sind. Strehle räumte ein, die Belastung für die Beschäftigten durch die Umstrukturierungen sei sehr hoch. „Dabei kommen auch Dinge auf, die wissen wir seit fünf, seit sieben oder seit zehn Jahren.“ Doch geschehen sei nichts. Er kündigte an, die „nächsten zwölf Monate werden echt strubbelig sein.“ Seine Bilanz nach den ersten neun Monaten: „Ich bin mit der ökonomischen Seite zufrieden.“

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