Wer darf zuerst fahren? Diese Frage kann unter Verkehrsteilnehmenden unter Umständen zu hitzigen Diskussionen führen. In Neu-Ulm ist am Dienstagabend ein solcher Streit sogar zu einer Prügelei ausgeartet. Die Polizei spricht von einer „körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen“, zu der es laut Mitteilung am Dienstagabend, 17. Juni, gegen 19.30 Uhr im Bereich der Kreuzung Albrecht-Dürer-Straße/Hartweg im Stadtteil Offenhausen kam.
Der angegriffene Mann verteidigte sich mit einer Dämpferstange
Nach bisherigem Ermittlungsstand der Polizei blockierten zwei Autos den Kreuzungsbereich, da keiner der Fahrer bereit war, zurückzusetzen. In einem dieser Autos saß ein später geschädigter Beteiligter der Prügelei, im anderen ein 34-jähriger unbeteiligter Zeuge. Diese festgefahrene Verkehrssituation führte in der Folge zu einer Eskalation: Zwei weitere Verkehrsteilnehmer im Alter von 24 und 54 Jahren, die durch die Blockade behindert wurden, gingen gemeinsam auf den 21-jährigen Fahrer los, schlugen und traten auf ihn ein. Der angegriffene Mann verteidigte sich daraufhin mit einer Dämpferstange, die er aus dem Kofferraum seines Fahrzeugs entnahm.
Dem Polizeibericht zufolge kam es im Verlauf der Auseinandersetzung zu weiteren „wechselseitigen Handlungen mit körperlicher Gewalt“. Die herbeigerufenen Einsatzkräfte konnten alle Beteiligten noch vor Ort getrennt antreffen und identifizieren. Die Polizei stellte die mutmaßliche Tatwaffe sicher. Zudem fertigte ein Zeuge ein Video von der Auseinandersetzung und übergab dieses an die Polizei. Ersten Aussagen zufolge kannten sich die Beteiligten vor dem Vorfall nicht. Der Streit entstand offenbar ausschließlich aufgrund der Verkehrssituation an der Kreuzung. Die Polizeiinspektion Neu-Ulm ermittelt nun wegen wechselseitiger gefährlicher Körperverletzung. Zur weiteren Aufklärung des Sachverhalts werden die Beamten alle Beteiligten noch umfassend vernehmen. (AZ)
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